Berichte von 09/2019

Cruisen mit Vélibs, Kaffee mit Franziska Nazarenus und eine Kaffee-Maschine

30Sept2019

Salut!

Seit letzter Woche Mittwoch ist natürlich wieder einiges passiert.

Am Mittwochabend war ich mit Pia, Orline, Lina und Marie (super nett, kennt Pia von der Sprachschule) in der Malabar (sehr zu empfehlen). Anschließend machten Marie, Pia und ich es uns dann noch mit sehr viel Ben & Jerry’s vorm Eiffelturm gemütlich. Nach Hause holte ich mir dann ein Vélib, das sind Leihfahrräder, die es hier überall in Paris gibt. Die Grünen sind normale Fahrräder, die Blauen sind E-Bikes. Man kann sich über eine App anmelden. Das geht sogar mit dem Pass Navigo (meiner Jahreskarte für Metro, Bus und Bahn). Dann gibt es verschiedene Abo-Angebote. Ich zahle für meins jetzt 2,30€ im Monat und kann dann immer ne halbe Stunde gratis fahren. Ab einer halben Stunde zahl ich dann 1€ für ne halbe Stunde. Bei den E-Bikes zahl ich für eine halbe Stunde 1€ und dann für jede weitere halbe Stunde 2€. Klingt kompliziert, ist aber super einfach und lohnt sich wirklich. Ich war auf jeden Fall super zufrieden und hab das seitdem auch schon öfter genutzt.

Donnerstag und Freitag waren recht unspektakulär, typische Arbeitstage, wie ich sie hier jetzt schon des Öfteren beschrieben habe.

Spannend wird es gegen Freitagabend. Da war ich nämlich mit meiner Gastfamilie essen. Die Kinder hatten, bevor die Familie angefangen hatte, mit Au-pairs zu arbeiten, eine Babysitterin. Das war vor der Geburt von Georges, also vor drei Jahren. Lulu, besagte Babysitterin, arbeitete damals mehrere Jahre für die Familie und sie haben auch weiterhin immer guten Kontakt gehalten. Wenn eins der Au-pairs mal nicht babysitten konnte ist Lulu (eigentlich heißt sie Ljubica, aber alle nennen sie Lulu, darum übernehme ich das jetzt mal) eingesprungen. Die Kinder (und auch die Eltern) lieben sie. Lulu hatte auf jeden Fall Geburtstag, weshalb meine Gastfamilie beschlossen hat, sie zum Essen einzuladen - und mich gleich mit. Wir gingen in ein italienisches Restaurant, nicht weit von uns, das irgendeinem Sternekoch gehört, aber wohl trotzdem im mittleren Preissegment liegen soll (hab's euch verlinkt). Es war unglaublich lecker. Ich hatte das Risotto (sehr zu empfehlen!) und auch die anderen waren begeistert. Besonders cool war es, als plötzlich das Licht ausging und der Kellner mit dem mit Wunderkerzen gespickten Tiramisu (auch unbeschreiblich gut!!) reinkam und eine super fancy indische Version von "Happy Birthday" gespielt wurde.

Im Anschluss ging ich noch mit Marie, die ich am Mittwochabend über Pia kennengelernt hatte, in eine Bar (le Piano Vache - ganz nice, aber nicht so cool wie der Galway Pub) und dann in noch eine und dann noch in einen Pub und so wurde es ein laaaanger Abend.

Dementsprechend erschöpft waren wir dann am folgenden Samstag auch und warfen unsere Pläne ins Atelier des Lumières zu gehen über den Haufen. Pia und Marie versuchten es zwar, scheiterten aber daran, dass man Karten vorbestellen muss und besuchten stattdessen das Centre Pompidou. Ich machte mir einen faulen Samstag.

Abends musste ich dann babysitten, das war allerdings super entspannt und lief ohne Probleme.

Gestern, also Sonntag, traf ich mich um 13:00 Uhr mit Franziska Nazarenus. Das ist eine Instagrammerin, die gerade auch in Paris lebt und Paris- und Mode-Content macht. Mit dabei waren noch vier andere Mädchen und ihr Freund. Es war wirklich nett, wir haben einige Tipps ausgetauscht und einen Kaffee zusammen getrunken. Außerdem war es ziemlich cool mal einen Einblick hinter die Kulissen des Influencer-Marketings zu bekommen, über das ich - Fun Fact am Rande - meine Seminarfacharbeit in der Oberstufe geschrieben hab und für das ich mich sehr interessiere. Anschließend waren die Mädchen und ich noch einen Crêpe essen. Franziska musste direkt zur nächsten Fashion Show - hier ist ja gerade Fashion Week.

Als ich dann nach Hause kam stand der etwas unglamourösere Teil an: Ich hab mal wieder mein Studio geputzt und ein wenig Wäsche gewaschen.

Heute morgen hatte ich dann wieder Sprachschule. Wir beschäftigen uns immer noch mit dem Subjonctif présent und ich komm sehr gut mit. JM kümmerte sich heute darum, mir eine Kaffee- bzw. Espresso-Maschine zu besorgen. Die habe ich nämlich noch nicht in meinem Studio und da sie schon langjährige Kunden bei Nespresso (Ich weiß, super kacke für die Umwelt, aber "einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul" und ich versuche sonst wirklich auf die Umwelt zu achten) sind, konnte er günstig eine Maschine für mich kriegen. Diese bekam ich dann auch eben nach der Arbeit und konnte gerade meinen ersten Espresso genießen. Sehr geil!

So, ich denke, das war's für heute, aber ich halt euch auf dem Laufenden!

À bientôt!

Lena

 

https://www.cucina-mutualite.com (der Italiener)

Pin ist auf der Malabar

 

 

Meine ersten Schultage

25Sept2019

Salut!

Am Montag war es dann endlich soweit: Das Pré-Rentrée-Programm war vorbei und die ersten richtigen Schultage begannen. Mein Unterricht ging von 11:00 - 13:00 Uhr. Ich hatte gehofft, in eine andere Gruppe zu kommen (8:50-10:50 Uhr), weil ich dachte, dass ich so mehr vom Tag hätte. Um 16:30 Uhr war schließlich Arbeitsbeginn und zwischen 13:00 und 16:30 Uhr blieb jetzt nicht unbedingt so viel Zeit, wenn man den Weg mit einberechnete. 

Das war auch der Grund, weshalb ich am Montag schon um 08:30 bei der Sprachschule eintraf. Auf meine Nachfrage am vergangenen Dienstag, ob ich den Kurs vielleicht wechseln könnte, antwortete man mir im Büro, dass das eigentlich kein Problem sein sollte und sie mir eine E-Mail schicken würden. Leider kam diese E-Mail nicht an und ich musste wohl oder übel am Montag nachfragen. 

Also kam ich am Montag früher, nur um zu erfahren, dass ein Kurswechsel doch nicht möglich sei, da mein Niveau nur zwischen 11:00 und 13:00 Uhr unterrichtet wurde. So weit so schlecht. Ich wartete also zwei Stunden in einem kleinen Café und wartete darauf, dass mein Unterricht begann. 

Nachdem wir einige Schwierigkeiten mit den Räumlichkeiten hatten (unser normales Klassenzimmer war besetzt) und ich schon einige neue Bekanntschaften geschlossen hatte begann der Unterricht. Dieser bestand am Montag jedoch lediglich aus Kennlernspielen. So lernten wir die Namen und die Interesen der Mitschüler. Die Lehrerin Flavie war sehr nett und überraschend jung. Nach dem Unterricht ging ich dann mit ein paar meiner Mitschülerinnen (Aliz, einer Ungarin, Sofia, einer Schwedin, Marlene, einer Deutschen und Nina, einer Schweizerin) sowie Bridget, einer Freundin von Aliz, die auch Schwedin ist allerdings nicht mit uns zur Sprachschule geht, in einen kleinen Park in der Nähe der Schule und veranstaltete ein kleines Picknick. Das war wirklich schön, da wir so die letzten Sonnenstrahlen genießen konnten. Die folgenden Tage sollte es nämlich regnen. 

Ich verstand mich mit den Mädchen wirklich gut und so ist es gar nicht mehr so schlimm, dass ich von 11:00-13:00 Uhr Unterricht habe. Sonst hätte ich diese Leute wahrscheinlich gar nicht kennengelernt.

Am Abend nach der Arbeit kamen dann noch Jale und Pia zu mir, was wirklich nett war.

Am Dienstag, also gestern, war dann mein zweiter Schultag. Wir beschäftigten uns mit dem Subjonctif. Flavie teilte uns das Datum für den ersten Test mit (15.10.) und erklärte uns, dass wir die ersten Wochen erstmal ein paar Themen wiederholen würden, um für alle eine ähnliche Grundlage zu schaffen. Wir bekamen außerdem unsere ersten Hausaufgaben (ein Arbeitsblatt zum Subjonctif présent). 

Nach dem Unterricht ging ich einkaufen. Der Carrefour gegenüber der Sprachschule war wirklich riesig und wesentlich besser ausgestattet als mein Carrefour Express vor der Tür, bei dem ich sonst meine Einkäufe tätigte. 

Um 15:00 Uhr begann mein Arbeitstag. Ich holte Claire von der Schule ab und brachte sie ins Konservatorium, wo sie Gesangsunterricht hatte. Dann fuhr ich mit dem Bus wieder nach Hause und holte den Buggy für Georges. Um 16:30 holte ich Georges von der Schule und ging mit ihm zum Konservatorium um Claire wieder abzuholen. Zusammen gingen wir dann zu Arthur und Bérénice und holten Marc ab. Dieser hat nämlich jeden Dienstag Judo, wo er von der Großmutter von Arthur und Bérénice mit hingenommenen wird. Die Kinder spielten noch ein wenig während die Großmutter sich mit mir unterhielt. Dann gingen wir nach Hause und der Abend lief ab wie immer: Hausaufgaben, baden und Abendessen. Um 19:45 Uhr hatte ich Feierabend. 

Eigentlich war am Dienstagabend noch ein Au-pair-Treffen, aber ich war ziemlich erschöpft und ging früh schlafen.

Heute begann mein Tag um 11:30 Uhr. Sprachschule habe ich erst morgen wieder. Ich holte Marc von der Schule ab. Claire ging mit zu einer Freundin, mit welcher sie auch zum Tennisunterricht kommen würde. Arthur aß heute zu Hause zu Mittag. So blieb es bei Marc und mir. Wir aßen, wie jeden Mittwoch, Baguette mit Schinken zu Mittag. Anschließend machte er seine Hausaufgaben. Ich muss zugeben, dass ich froh war, dass Arthur erst um 13:00 Uhr zu uns kam. So konnte Marc ohne Diskussion und Ablenkung seine Hausaufgaben erledigen. Nachdem Arthur um 13:00 Uhr von seiner Mutter gebracht wurde spielten er und Marc ein wenig bis wir um 14:15 Uhr zur Cité Universitaire aufmachten, wo die Jungs Fußballtraining hatten. Dort sammelte ich auch Claire ein, deren Tennisunterricht inzwischen vorbei war. 

Jetzt sitzen Claire und ich am Rand vom Fußballfeld und warten auf die Jungs. Ich schreibe diesen Post und Claire macht ihre Hausaufgaben.

Nachher müssen wir noch Georges von der Schule einsammeln und dann habe ich bald Feierabend.

À bientôt!

Lena

Un voyage à la campagne 2 und wie die "Black Blocs" Paris zerstörten

22Sept2019

Salut!

Ich endete in meinem letzten Blogpost, soweit ich mich recht erinnere, damit, dass wir Marc abholen wollten und Georges schlief. Tatsächlich brachen Georges und ich rechtzeitig auf und machten uns auf den Weg zu Marc um anschließend zu der Tante der Jungs, also der Schwester von JM zu gehen. Als ich den Boulevard St-Michel entlangging war ich schockiert! Wie ihr eventuell wisst waren am Wochenende die "Journées du Patrimoine", das sind Tage, an denen man in Regierungsgebäude kann, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind, wenn ich das richtig verstanden habe (korrigiert mich gerne, wenn ihr es besser wisst!).

Gleichzeitig waren auch einige Demonstrationen angekündigt - für das Klima und die Rente, sowie Demonstrationen der "Gilets jaunes".

Leider nutzen die "Black bloc" solche Gelegenheiten um Schaden anzurichten. So auch an besagtem Samstag. Sie zerstörten innerhalb kürzester Zeit diverse Schaufenster und Gebäude und besprühten die Wände. Es war schrecklich. Glücklicherweise waren sie schon weg als ich Marc abholte. Ich war außerdem froh, dass Georges und ich wirklich gar nichts davon mitgekriegt und den Tag hauptsächlich zu Hause verbracht hatten.

Als wir schließlich zu dritt bei der Tante angekommen waren und die Schneise der Verwüstung hinter uns gelassen hatten - die Tante wohnt am Ende des Jardin du Luxembourg - war ich auch wieder etwas beruhigter.

Die Familie wohnt in einer wunderschönen und riesengroßen Altbauwohnung, die sicher ein Vermögen gekostet hat. Von der einen Seite aus, wenn man aus der Küche und dem Esszimmer schaut, kann man den Eiffelturm in ganzer Pracht, sowie den Tour Montparnasse sehen. Von der anderen Seite, also zum Beispiel dem Wohnzimmer mit Balkon und einigen der Schlafzimmer aus, sieht man das Pantheon, den Jardin du Luxembourg mit dem Senat und Sacre-Coeur. Der Blick ist wirklich sagenhaft. Die Tante und der Cousin der Kinder packten schnell ein paar Sachen ein und dann fuhren wir zu fünft aufs Land. Der Mann der Tante würde am Sonntag mit zwei der Töchter zum Mittagessen zu uns stoßen.

Wir kamen recht spät an, weshalb wir nur noch gemeinsam aßen, ich die Jungs badete und danach alle ins Bett gingen.

Am Sonntagmorgen gingen die Tante und die Jungs in die Kirche. Ich blieb währenddessen im Haus und telefonierte mit meinem Freund. Später schauten die Jungs StarWars Episode 1. Wir aßen gemeinsam zu Mittag und nachdem Georges seinen Mittagsschlaf beendet hatte fuhren wir wieder nach Paris. Nachdem wir eine 3/4 Stunde im Stau gestanden hatten und leider auch das Wetter nicht mehr so schön war (es regnete…) kamen wir dann gegen 18:15 Uhr bei meiner Gastfamilie an. Um 18:30 Uhr hatte ich Feierabend und fiel ziemlich erschöpft ins Bett.

 

À bientôt!

Lena

Un voyage à la campagne

21Sept2019

Salut!

Und schon ist es wieder eine Woche her, dass ich mich gemeldet hab. Die Zeit vergeht hier so schnell. Die letzten Tage sind nicht besonders viele spannende Dinge passiert, deshalb versuche ich hier mal die vergangene Woche ein wenig zusammen zu fassen.

Nachdem der Freitag ganz standardmäßig und normal abgelaufen war legte ich am Samstag einen Putztag ein und brachte mein kleines Chambre de bonne wieder etwas auf Vordermann. Die Familie war übers Wochenende weggefahren, weshalb ich die Putzgeräte und die Waschmaschine nutzen konnte, wie es mir gefiel. 

Am Sonntag war wunderbares Wetter! Die Sonne schien, es war warm und ich beschloss, etwas zu unternehmen. Da ich zu dem Zeitpunkt immer noch nicht auf dem Panthéon gewesen war entschied ich, dass es eine gute Idee wäre, mir bei diesem klaren Spätsommertag Paris von oben anzusehen. Gesagt, getan. Ich schnappte mir meine Tasche, packte noch schnell eine Decke und ein paar Kekse ein und ging zum Panthéon. Da ich 18 Jahre und EU-Bürgerin bin (für alle EU-Bürger unter 26 sind viele Museen kostenlos) kam ich gratis ins Panthéon. Ich schaute mich in dem pompösen und wunderschön dekorierten Bauwerk um und wartete dann, da man immer nur zu bestimmten Uhrzeiten rauf auf die Aussichtsplattform konnte. Um 14:30 Uhr war es dann soweit. Ich bestieg mit einer Gruppe Touristen und zwei Guides das Pantheon. Der Blick war phänomenal. Man konnte alles sehen. Den Eiffelturm, Sacre-Coeur und viele weitere Wahrzeichen von Paris. Leider konnte man nicht ganz hoch, sonst hätte ich sogar mein kleines Studio sehen können. Nach dem Abstieg ging ich zum Jardin du Luxembourg, wo ich mich auf meine Decke legte, ein kleines Picknick veranstaltete und mit meinem Freund und meiner Familie telefonierte. Auf dem Weg nach Hause kaufte ich mir noch ein Eis bei Amorino. Das ist die Eisdiele, die auch die Kinder und ich jeden Freitag besuchen. Sehr leckeres Eis und sie verkaufen das Eis nicht in Form von Kugeln, sondern so, dass es aussieht wie Blütenblätter.

Am Montag besuchte ich vor der Arbeit mit ein paar Freundinnen den Louvre. Wir besuchten die temporäre Ausstellung über die Materialien der Künstler im Laufe der Zeit und eine weitere mit Zeichnungen von Pierre-Jean Mariette. Am Montag beschlossen wir außerdem, uns ab jetzt einmal die Woche zu treffen und die Museen von Paris zu entdecken. Allein im Louvre gibt es noch so viel zu sehen und Paris hat noch eine Menge anderer Museen.

Am Dienstag hatte ich wieder ein Treffen mit der Sprachschule und wir erkundeten gemeinsam ein wenig das Marais. Wir liefen durch den Innenhof des Hôtel de Sully, einem hôtel particulier, also einem Herrenhaus, welches 1625 in der Nähe des Place Royale (heute Place des Vosges) erbaut wurde. Es gehörte dem Herzog von Sully (daher auch der Name). Von dort aus kamen wir auf den eben bereits genannten Place des Vosges, einem Platz der von großen roten Backsteinhäusern eingefasst ist und als einer der schönsten Plätze von Paris gilt. 

Nachmittags musste ich wie immer arbeiten mit der besonderheit, dass ich diesmal Claire zum Konservatorium bringen sollte, wo sie Gesangsunterricht hat. Marc ging in der Zeit mit zu einem Freund, wo beide zusammen spielen konnten. Während Claire beim Gesangsunterricht war holte ich schnell den Kinderwagen und damit Georges von der Schule ab. Claire und Marc haben dienstags ja nur bis 15:00 Uhr Schule. Georges holte ich um 16:30 Uhr von der Schule und ging dann mit ihm Claire wieder vom Konservatorium abholen. Gemeinsam gingen wir dann zum Haus von Arthur und Bérénice, den Freunden von Marc und Claire. Die Kinder spielten noch ein bisschen, während die Großmutter und ich uns im Salon ein wenig unterhielten. Anschließend gingen die drei Kids und ich nach Hause und der Abend lief wie gewohnt ab. 

Am Mittwoch war wieder der lange Tag, an dem ich die Jungs zum Fußball brachte. Es lief ziemlich genau wie die Woche davor ab. Jean-Martin kümmerte sich um Claire, was bedeutete, dass ich mich nur um die Jungs kümmern musste, was das ganze sehr vereinfachtete. 

Am Donnerstagmorgen hatte ich mein letztes Pré-Rentrée-Treffen mit der Sprachschule. Wir machten ein Picknick im Jardin du Luxembourg. Ich hatte es also nicht weit. Ab Montag beginnt dann der Unterricht. Am Abend hatte ich ein Au-Pair-Treffen von meiner Organisation, es kammen allerdings auch andere Au-Pairs. Wir überlegten, was wir bei den kommenden Treffen machen würden und verbrachten einen netten Abend zusammen. Später am Abend ging ich mit Jale, einer meiner Freundinnen hier noch ein Bier trinken und musste dann Ewigkeiten auf einen der Nachtbusse warten. Die Metros fuhren leider nicht mehr. 

Gestern war dann komplett unspektakulär. Ich schlief aus, arbeitete von 16:30 Uhr bis 19:30 Uhr wie üblich und ging dann nach Hause und früh schlafen. 

Heute hingegen begann mein Tag schon um 20 vor 10. Ich werde nämlich das ganze Wochenende auf die Kinder aufpassen. Claire verbringt ihr Wochenende bei Bérénice, die heute ihren 9. Geburtstag feiert und ich habe die Jungs. Vorhin habe ich Marc auch noch zum Geburtstag gebracht, da die anderen Kinder ihn gerne dabei haben wollten und auch Marc sich sehr freute mit seinen Freunden spielen zu können. Also schnappte ich mir die beiden Jungs - Christine war kurz nachdem ich morgens angekommen war losgefahren; sie und JM sind zu einer Hochzeit in Nancy eingeladen - und lief mit ihnen zu Arthur und Bérénice. Mit Georges im Kinderwagen kaufte ich dann noch schnell ein Baguette und etwas Schinken und fuhr dann mit ihm zum Irish Cultural Centre, das direkt hier um die Ecke ist und in dessen Innenhof man wunderbar picknicken kann. Während ich mit Georges einkaufte wurde ich seltsamerweise zweimal gefragt (einmal von der Kassiererin und von einem älteren Herrn), ob ich seine Mutter wäre. Das ganze passierte innerhalb von 10 Minuten. Ich konnte die Situation schnell aufklären, wundere mich aber immer noch ein bisschen. Mit 18 Jahren bin ich immerhin etwas zu jung, um die Mutter eines Dreijährigen zu sein, aber gut... wir tragen kein Schild mit unserem Alter auf der Stirn. Die beiden waren auch sehr nett, ich wurde jedoch noch nie für eine Mutter gehalten, weshalb mich das Ganze doch sehr verwundert hat. 

Ich schweife ab. Ich saß auf jeden Fall im Jardin des Centre Culturel Irlandais und machte Georges sein Sandwich, der das Glück hatte, dort seine besten Freundinnen aus der Vorschule zu treffen. Die Eltern waren sehr nett, sie brachen jedoch alle kurze Zeit später auf, weshalb auch Georges und ich uns auf den Heimweg machten. Georges macht jetzt gerade seinen Mittagsschlaf. 

Um 18:30 holen wir Marc vom Geburtstag ab und gehen dann zur Tante der Kinder, der Schwester von JM. Sie nimmt uns netterweise mit aufs Land zu den Großeltern, wo die Kinder mit ihren Cousins spielen können. Morgen Nachmittag geht es dann zurück. Ich bin gespannt, die Familie kennenzulernen. Jetzt werde ich wahrscheinlich ein bisschen lesen und darauf warten, das Georges aufwacht. 

Ich werde berichten, wie unser Ausflug aufs Land gewesen ist!

À bientôt!

Lena

 

PS: Ich habe das Centre Culturel Irlandais auf der Karte verlinkt. Dort finden auch öfter Veranstaltungen statt. https://www.centreculturelirlandais.com

Mittwoch und der Petit Palais

13Sept2019

Salut!

Hier soll es um den Mittwoch in Paris gehen. Den Tag, an dem die Schüler nur bis 11:30 Uhr Unterricht haben und an dem somit die ganzen Aktivitäten anstehen. Bei meinen Kids sind das Tennis und Fußball. Zum Glück findet das ungefähr an einem Ort statt, weshalb ich nicht viel hin und her fahren muss. Diesen Mittwoch ging es allerdings nur zum Fußball für Marc. Claires Tennisunterricht beginnt erst nächste Woche. Georges hat Mittwoch immer bis 18:30 Uhr Betreuung, deshalb musste ich mich erstmal nur um die Großen kümmern. 

Ich holte die Kinder von der Schule ab und nahm außerdem noch Arthur mit, einen Freund von Marc. Wir kauften wie üblich ein Baguette - es war Mittwoch - und ich machte den Kindern ihre Sandwiches. Die Jungs spielten und Claire machte ihre Hausaufgaben. Eigentlich sollte Marc auch Hausaufgaben machen, es mangelte allerdings sehr an Konzentration, weil Arthur da war. Das will ich nächste Woche auf jeden Fall ändern. Um 14:15 Uhr ging es dann mit den drei Kindern und JM los zum Jardin du Luxembourg. Von dort fuhr der Bus oder RER zum PUC (dem Paris Université Club, dem Club, wo die Kinder Sport machen). Wir trafen die Großmutter von Arthur an der Haltestelle, die Claire mitnahm. Claire wollte nämlich mit der großen Schwester von Arthur spielen, die wiederum eine Freundin von ihr war). Mit den Jungs nahmen wir dann den RER. JM zeigte mir die richtige Verbindung und kurze Zeit später waren wir angekommen und liefen über das riesige Gelände zum Fußballplatz. Die Jungs begannen ihr Training und JM zeigte mir das Gelände und den Platz, wo Claire nächste Woche Tennisunterricht haben würde. Dann begann unsere Reise von Büro zu Büro. Jean-Martin wollte nämlich versuchen, die Unterrichtszeiten der  Kinder zu ändern. Momentan lagen diese sehr weit auseinander, was das hinbringen und abholen für mich sehr schwierig machte. Leider erreichten wir nicht viel und JM muss jetzt wahrscheinlich versuchen, sich mit anderen zusammenzuschließen. Nachdem wir die Jungs vom Training abholten und mit dem Bus nach Hause fuhren sammelten wir Georges von der Schule ein. Arthur ging wieder nach Hause und Claire kam mit uns mit. 

Zu Hause lief dann alles wie immer: Marc musste seine Hausaufgaben machen, ich badete die Kinder und machte Abendessen. 

Am Donnerstag hatte ich vormittags wieder ein Treffen mit der Sprachschule. Wir machten einen Ausflug in den Petit Palais, ein Kunstmuseum. Die Gemälde waren toll, aber noch beeindruckender fand ich das Gebäude selbst. Es ist ein wunderschöner lichtdurchfluteter Palast. Allein deshalb kann ich einen Besuch nur sehr empfehlen. 

À bientôt!

Lena

Lily Collins bei mir zu Hause?

10Sept2019

Salut!

Tatsächlich endete mein Dienstag nicht mit einem typischen Arbeitstag. Als ich mit Solva zum Café in meiner Straße gelaufen war wurde gerade ein Blumenladen aus dem Copyshop zwei Häuser weiter gemacht. Ich hatte mich gefreut. Ich konnte mir wahrlich schlimmere Dinge vorstellen als jeden Tag auf meinem Heimweg an wohlriechenden Blumen vorbeizukommen. Ich hatte dem ganzen allerdings nicht mehr Beachtung geschenkt. 

Nachdem ich die Kinder von der Schule abgeholt hatte stellte sich jedoch der wahre Grund für den Blumenladen raus. Es wurde eine Serie in unserer Straße gedreht. Ich fand das mega cool. Wir wurden von Menschen mit Headsets und Walkie Talkies abgefangen. Als ich ihnen erklärte, dass wir in dem Haus wohnten hatten wir 30 Sekunden Zeit um dorthin zu eilen. Es war total aufregend. Die Kinder blieben unbeeindruckt. Auf meine Nachfrage erklärten sie mir, dass das hier ziemlich oft passiert. Ich sprach meinen Gastvater darauf an, der mir erklärte, dass es sich bei der Serie um "Emily in Paris" handle. Daraufhin war ich vollends begeistert. Vor wenigen Jahren war Lily Collins (die Tochter von Phil Collins) meine Lieblingsschauspielerin und ich kannte jeden Film. Über die Zeit hatte ich sie jedoch ein wenig aus den Augen verloren. Als ich jedoch über Instagram erfuhr, dass sie in einer Serie namens "Emily in Paris" die Hauptrolle spielen würde freute ich mich über den Zufall, dachte aber auch nicht wirklich weiter dran. 

Jetzt stellte sich allerdings heraus, dass meine Lieblingsschauspielerin in einer Serie in Paris in meiner Straße drehte, und das wohl schon öfter. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich gefreut hab. Die Serie wird von Darren Star produziert, der auch schon Sex and the City produziert hat. Mein Gastvater fragte sogar nach, ob man Autogramme bekommen könnte, weil ich ihm von meiner Bewunderung für die Schauspielerin erzählt hatte. Leider gab sie keine Autogramme oder ähnliches, weil sie bei der Arbeit in ihrer Rolle bleiben wollte. Aber halb so wild. Ich sah sie jetzt fast jeden Tag, wenn ich das Haus verließ und am Donnerstag auf dem Weg zur Sprachschule drehten sie gerade eine Szene am Jardin du Luxembourg, an welchem mein Bus vorbei fuhr. Sie stand ungefähr 2m von mir entfernt auf dem Bürgersteig perfekt zurecht gemacht mit einem kleinen Hund. Mein inneres Fangirl klebte an der Fensterscheibe. Nachmittags saß sie dann in dem Café unten in meinem Haus und drehte eine Szene. Sie und eine andere Schauspielerin saßen dabei auch noch auf den Plätzen, auf denen ich am Dienstag mit Solva gesessen und Mittag gegessen hab. 

Am Donnerstagabend haben sie die Dreharbeiten in meiner Straße wohl erstmal beendet, der Blumenladen verschenkte jedenfalls die Blumen an Passanten. Ja, ich habe jetzt eine Blume vom Set von Emily in Paris. Das alles freut mich auf jeden Fall sehr. Sie haben die vergangen Wochen schon öfter hier gedreht, was bedeutet, dass hier wohl einige Szenen der Serie spielen und ich bin sehr gespannt auf das Erscheinen der Serie. 

Nun nochmal zu einem anderen Thema: Ich hatte am Dienstagabend außerdem mein erstes Au-pair-Treffen mit der Organisation. Es war nett, mal alle auf einen Haufen kennenzulernen. Ich kannte ja auch schon einige. Lina, Orline und Madlen sind auch mit der Organisation in Paris. Es gab Häppchen und ein paar Kennenlernspiele. Dazu kriegten wir einige Informationen zu den kommenden Veranstaltungen und Treffen. So wurde zum Beispiel zum Waffelbacken jeden Sonntag eingeladen. Dafür können sich dann immer ein paar Leute melden. Die Waffeln werden dann an die Gemeinde verkauft. Zur Information: die Organisation ist von der Diakonie und Caritas. Man muss nicht gläubig sein, um mitzumachen, aber die Treffen finden zum Beispiel im Gebäude der Christuskirche in Paris statt und wer möchte, ist herzlich eingeladen sich in der Gemeinde zu beteiligen oder zu Treffen und Gottesdiensten zu gehen. Zurück zu den Waffeln: Mal ganz abgesehen, dass Waffeln an sich schon ziemlich nice sind kann man mit seiner Beteiligung am Waffelmachen auch "Waffelpunkte" sammeln. Ein paar der Leute, die "Waffelpunkte" gesammelt haben machen dann nach dem Jahr eine Reise innerhalb Frankreichs. Ein Wochenende in einer Stadt im Süden zum Beispiel. Das ist schon ziemlich cool. Es wurden aber auch andere Treffen und Veranstaltungen angekündigt. Alles in allem war es ein schöner Abend.

À bientôt!

Lena

Pré-rentrée

10Sept2019

Salut!

Ich bin an einer Sprachschule hier in Paris angemeldet, so wie viele andere Au-pairs auch. Das hat drei Vorteile: 

1. Man lernt die Sprache und das nicht nur mündlich, wie das zwar im Alltag der Fall ist und was sicherlich sehr wichtig und gut ist, aber eben auch schriftlich, die grammatischen Regeln und Grundlagen und die richtige Rechtschreibung.

2. Man kriegt in den meisten Fällen weiterhin Kindergeld. Die Sprachschulen hier in Paris sind zwar recht teuer, aber es lohnt sich mit Blick auf das Kindergeld trotzdem bzw. kann man plus/minus null rausgehen und hat dabei noch etwas gelernt. Um weiterhin Kindergeld zu bekommen muss man normalerweise zehn Stunden die Woche zur Schule gehen. Das kommt bei meiner Sprachschule so zu Stande, dass ich drei mal die Woche jeweils zwei Stunden Unterricht habe, also auf sechs Stunden Unterricht komme, dazu allerdings noch vier Stunden Hausaufgaben gezählt werden. Das ist, soweit ich weiß, ein recht übliches Konzept. Ich habe mich für das Au-pair-Programm angemeldet (auch das wird von vielen Schulen angeboten), das auf die klassischen Arbeitszeiten der Au-pairs angepasst ist. Der Unterricht ist also vormittags, sodass man sich nachmittags um die Kinder kümmern kann. 

3. Man hat einen geregelten Tagesablauf. Das ist tatsächlich recht viel wert. Viele Au-pairs haben, wie ich, erst mit Schulschluss der Kinder Arbeitsbeginn, also in der Regel um 16:30 Uhr. Was man davor macht ist einem selbst überlassen. Das hat zwar den Vorteil, dass man Paris entdecken kann, allerdings ist auch die "Gefahr" sehr groß, dass man bis 16:30 Uhr nicht wirklich raus-/hochkommt und eher chillt. Klingt erstmal doof. Wenn man in Paris ist verbringt man doch nicht den ganzen Tag im Bett! Was für ein Quatsch! Da unternimmt man doch was! Ja, das denkt man erstmal und es ergibt ja auch Sinn und ist vernünftig. Viele schaffen das bestimmt auch, aber sein wir mal ehrlich: Ich kenne mich. Ich weiß, dass ich dann erstmal ausschlafen würde. Das wäre dann vielleicht bis 11:00 Uhr. Wenn ich mich dann entspannt fertig mache, frühstücke, dusche, vielleicht noch ein bisschen lese, dann dauert das. Bis ich das Haus verlasse ist es dann vielleicht schon 13:00 Uhr und dann muss ich noch eine halbe Stunde Weg einplanen bis ich da bin, wo ich hin will. Dann hab ich vielleicht ein oder zwei Stunden, weil ich danach ja auch wieder nach Hause muss und dann zur Schule der Kinder. Das ist stressig und lohnt sich für mich nicht wirklich. Deshalb find ich es eigentlich ganz gut zur Sprachschule zu gehen und somit morgens etwas früher fertig sein zu müssen, dafür danach aber auch Zeit haben Paris zu entdecken und nicht so zu "versacken". Ergibt das Sinn? Für mich schon, aber das muss ja auch jeder selbst wissen. Ich teile hier ja auch nur meine Erfahrungen.

 

Zurück zum eigentlichen Thema: Ich hatte am Dienstag das erste Mal Sprachschule. Wobei man da eigentlich nicht von Unterricht reden kann, der beginnt erst am 23. September. Ich habe mich allerdings auch für das Pré-Rentrée-Programm angemeldet, das meine Schule anbietet. Dabei besuchen wir verschiedene Orte in Paris, machen Stadtralleys und ähnliches. Das fand ich eigentlich ganz cool. Am Dienstag um 10:00 Uhr war es dann soweit. Wir trafen uns alle im Hof von der Sprachschule, wo alle Namen aufgerufen wurden und wir in verschiedene Gruppen eingeteilt wurden. Dann machte sich meine Gruppe auf den Weg zur Metro mit der wir alle zum Jardin des Plantes, einem parkähnlichen botanischen Garten. Dort finden sich Pflanzen der ganzen Welt, welche alle ein kleines Schild mit dem Namen haben. Dadurch wirkt das ganze ein bisschen wie ein Outdoor-Pflanzenmuseum. Es war ein wunderschöner Tag und wir liefen herum und machten eine kleine Ralley. Es war wirklich nett. Anschließend gingen wir noch in den Vorhof der Grande Mosquée de Paris und tranken einen Tee für 2€. Das ist ein Geheimtipp von Paris, wie uns die Lehrerin erzählte. Es war tatsächlich auch gar nicht so voll wie in anderen Cafés von Paris, allerdings hatte ich davon schon in mehreren Reiseführern als Geheimtipp gelesen, so geheim ist es also nicht. Trotzdem war es sehr schön. Über unseren Köpfen zwitscherten verschiedene Vögel in den Bäumen, der Hof war im orientalischen Stil und der Tee schmeckte zuckrig süß. 

Ich hatte beim Spaziergang Solva kennengelernt, ein Au-pair aus Deutschland, das ich auch schon mal kurz im Jardin du Luxembourg getroffen hatte. Wir verstanden uns super und so begleitete sie mich nach Hause, wo wir noch in dem kleinen Café unten im Haus, in dem ich wohne, eine Kleinigkeit zu Mittag aßen. Anschließend brachte ich sie zum Bus und holte daraufhin die Kinder von der Schule ab, womit mein Arbeitstag begann. 

À bientôt!

Lena

PS: Ich hab die Moschee verlinkt.

Die Vintageläden des Pariser Marais

07Sept2019

Salut!

Ich bin leider etwas in Verzug mit meinen Blogposts. Ich schreibe diesen Post über letzten Samstag eine Woche später am Freitag. Ich wollte heute ein bisschen was aufholen, weil das Tage sind, die ich gerne dokumentiert hätte und es, je länger man damit wartet, die Sachen aufzuschreiben, immer schwieriger wird sich vernünftig daran zu erinnern und die kleinen Details wieder zu geben. Deshalb hoffe ich, ich kann heute, Freitag, den 13. September die letzten Tage zusammenfassen, damit ich dann in Zukunft direkt berichten kann.

Also... Samstag letzter Woche. Ich hatte ja inzwischen ein wenig meine Mädels-Gruppe zusammen, mit der ich mich gut verstand und so hatten wir uns auch für den Samstag verabredet. Es war mein erster freier Tag in Paris und wir wollten alle zusammen was unternehmen. Am Abend davor hatten wir schon die Idee gehabt, in ein paar Secondhandläden hier in Paris zu gehen. Ich hatte relativ früh Zeit während die meisten anderen noch etwas erledigen mussten und deshalb später dazustoßen wollten. So traf ich mich um 14:00 Uhr mit Madlen, die am Freitagabend zwar nicht mit dabei gewesen war, dafür aber beim Treffen bei Montmartre. Wir starteten beim Place Saint-Michel und schlenderten dann über die Île de la Cité in Richtung Marais. Mithilfe meiner Karten-App hatte ich schon ein paar gute Vintageläden ausfindig machen können, es trieb uns allerdings auch immer wieder in andere kleine Geschäfte, an denen wir vorbei kamen. Wir passierten das Centre Georges Pompidou, das mit seinen auffällig bunten Rohren und Leitungen wirklich ein interessantes Bauwerk ist. Nachdem wir auch an einigen Restaurants und Imbissen (unter anderem ein Libanese, aus dem ein unglaublich leckerer Duft heraus wehte) vorbei liefen hielt ich es nicht mehr aus und wir machten uns wenig später auf die Suche nach einem Café oder Restaurant. Vorher sammelten wir allerdings noch Lina ein, die nun auch zu uns gestoßen war. Gemeinsam setzten wir uns in ein kleines Café am Straßenrand, in dem auch viele Franzosen ihr Déjeuner zu sich nahmen. Die anderen beiden Mädchen bestellten nur ein Getränk, weil sie keinen Hunger hatten; ich nahm einen Caesar Salad, den ich auch bei anderen Gästen gesehen hatte. Ich weiß, nicht typisch französisch, aber er sah sehr lecker aus und wurde zudem mit Bacon serviert (eins meiner Laster...). Während dieser Stärkung kam auch Jale dazu, die vorher noch einiges erledigen musste. Leider hatte auch sie keinen Hunger, weshalb ich, als einzige am essen, mir ein bisschen seltsam vorkam. Aber der Hunger musste nun mal gestillt werden. 

Zu viert schlenderten wir anschließend weiter durchs Marais. Jale kannte sich ein bisschen aus und führte uns zu einem weiteren Secondhandladen, der allerdings leider außerhalb unseres Budgets lag. Nach ein wenig bummeln setzten wir uns dann ungefähr eine Stunde später in ein anders Café und tranken noch einen Cappuccino. Dort trafen wir dann auch Pia und Orline, ein anderes Au-pair, das in der Nähe von Pia wohnte und deshalb mitgekommen war. Wir shoppten noch ein bisschen weiter, meine Ausbeute bestand am Ende des Tages aus einem blauen Secondhandkleid und einer braunen Cordjacke, und kamen auf dem Rückweg am Hôtel de Soubise vorbei, das uns mit dem schönen Garten und Gebäude lockte. Wir wussten zu dem Zeitpunkt alle nicht, worum es sich bei dem großen Schloss-ähnlichem Haus handelte, aber es sah einladend aus und, da wir uns nur in den unteren Räumen umschauten war es zudem kostenlos. Ich weiß nicht genau, ob dort Tag der offenen Tür war, eine Weinverkostung oder eine Ausstellung, aber im Hof wurden Getränke ausgeschenkt, innen hingen besondere Lampen und in den Erdgeschossräumen, die geöffnet waren, waren Kunst und historische Dokumente ausgestellt. Wir blieben auch nicht lange, aber es war ein sehr hübsches Bauwerk und nett, sich dort kurz umzugucken. 

Ich hatte Samstagabend eigentlich Babysitting, aber war anschließend mit ein paar der Mädels verabredet und da meine Gastfamilie angeboten hatte, dass ich, sobald die Kinder schliefen, Freunde einladen konnte, sofern wir leise wären und alles wieder aufräumten, kamen Jale, Pia, Madlen und Orline abends vorbei und leisteten mir Gesellschaft. Das war sehr nett, wir aßen Baguette mit salziger Butter, Oliven und tranken ein Glas Wein (das war erlaubt und abgesprochen, sonst hätte ich das während der Arbeit nicht gemacht) und fühlten uns sehr französisch. 

Als die Eltern dann gegen halb eins zurück kamen (sie waren bei einer Kostümparty), gingen die Mädchen und ich nach oben. Pia und Orline fuhren kurz darauf nach Hause und Jale, Madlen und ich kauften uns noch etwas zu trinken und setzten uns an die Seine und quatschten. Etwa eine Stunde später machten wir uns dann wieder auf den Weg zu mir und die beiden schliefen bei mir oben in der Wohnung. Auch das war abgesprochen und kein Problem und außerdem sehr praktisch, da die Metros ab 2:00 Uhr nachts ja nicht mehr fahren und die Nachtbusse oft sehr lange brauchen. 

Am Sonntagmorgen gingen wir drei in einem kleinen Café in der Nähe vom Phantéon frühstücken und danach machte ich mir einen ziemlichen Gammeltag. Ich erledigte noch ein paar Sachen, wie Abwasch und aufräumen, aber ansonsten schlief ich viel und las in meinem Bett, also nicht besonders spannend. 

Das war mein erstes Wochenende in meiner Zeit als Au-pair in Paris.

À bientôt!

Lena

PS: Ich hab das Café auf der Karte makiert, in dem wir im Marais Kaffee getrunken haben. Kann ich sehr empfehlen.

Freitagabend! Endlich Wochenende!

06Sept2019

Salut!

Nachdem der Donnerstag ohne weitere Zwischenfälle wie gewohnt ablief, kam der Freitag. Der Arbeitstag lief ähnlich wie Donnerstag. Es gibt nichts Spannendes zu berichten. Bevor ich jedoch anfing zu arbeiten traf ich mich mit ein Paar anderen Au-Pairs meiner Organisation in Montmartre, um ein wenig durch die Gassen zu schlendern. Das war sehr schön! Zum Einen lernte ich so einige neue Au-Pairs kennen und außerdem ist Montmartre einfach ein wunderschöner Teil von Paris. Dort durch die kleinen, zauberhaften Gassen zu spazieren oder von den Treppen vor der, wie ein Baiser wirkenden, Kirche Sacré-Coeur auf Paris hinabzuschauen ist einfach schön. Dadurch, dass wir eine sehr große Gruppe waren, teilte sich das schnell in einige kleinere Grüppchen auf, in denen man sich unterhielt. So lernte ich Jale, Pia, Lina und Madlen kennen. Wir unterhielten uns gut und beschlossen, uns am Abend bei mir zu treffen. Eins der Mädchen aus der großen Gruppe hatte nämlich am Samstag Geburtstag und lud uns alle eine, mit ihr hineinzufeiern. 

Als Abends dann die drei Mädchen (Madlen konnte leider doch nicht kommen) bei mir eintrudelten unterhielten wir uns zu zwei Flaschen Wein und ein paar Keksen über Gott und die Welt und lernten uns besser kennen. Lina musste zwar leider schon etwas früher aufbrechen, wir drei anderen zogen später allerdings noch zur Seine los. Den Geburtstag ließen wir ausfallen. Es waren eh genug Mädchen da und wir waren nicht mehr in Stimmung wieder in so einer großen Gruppe zu chillen, sondern wollten lieber für uns noch ein paar Bars erkunden. 

Auf dem Weg zur Seine kamen wir an der Rue Mouffetard vorbei, einer bekannten Straße Paris mit vielen Restaurants, Bars und Imbissen. Wir kauften uns einen Döner und setzten uns ans Ufer der Seine neben die Pont Saint-Michel, wo auch andere junge Leute mit Musik, Essen und Alkohol ihren Freitagabend verbrachten. Als unser Essen aufgegessen war, suchte ich noch schnell über Maps nach einer Bar in der Nähe, die noch offen hatte. Das war gar nicht so einfach, denn in Paris schließen viele Bars schon um 2:00 Uhr. Deshalb entschieden wir uns für einen Irish Pub auf der anderen Uferseite, der noch bis 5:00 Uhr geöffnet sein würde. Uns schlug direkt Lifemusik entgegen, als wir den proppenvollen Pub betraten. Wir kauften uns alle ein Bier und ließen so den Abend entspand ausklingen. 

À bientôt!

Lena

Un grand amour: Baguette in Paris

04Sept2019

Salut!

Es war Mittwoch und wie vielleicht einige wissen, endet in Frankreich die Schule mittwochs nicht wie sonst um 16:30 Uhr, sondern es ist schon um 11:30 Uhr Schluss. Damit haben die Kinder dann Zeit zu ihren Aktivitäten zu gehen, Sport zu machen oder sich mit Freunden zu treffen. In meinem Fall haben die Kids zwar jede Menge Aktivitäten, die beginnen jedoch erst in einer bzw. zwei Wochen. So kam es, dass wir an diesem Mittwoch frei hatten.

Ich holte die Kinder von der Schule ab und hielt auf dem Rückweg mit ihnen noch beim Bäcker gegenüber an (, der übrigens entgegen dem Klischée, es gäbe in Frankreich kein vernünftiges Brot, ganz ausgezeichnetes Brot backt. Nur mal so am Rande...), um anderthalb Stangen Baguette zu kaufen. Damit setzte ich eine Tradition fort, die das AuPair vor mir gestartet hatte: Mittwoch gab es immer Baguette mit Schinken zum Déjeuner, also dem Mittagessen. 

Die Kinder lieben das und freuen sich jede Woche auf den Mittwoch, weil es da Schinkenbaguette gibt. Mir kommt das auch sehr entgegen, da ich, wenn die Kinder normalerweise zu ihren Aktivitäten gebracht werden müssen, nicht viel Zeit habe um Mittagessen zu machen und Baguettes schmieren nun mal wirklich keine große Kunst ist. Nach dem Mittagessen machten die Kinder schnell Hausaufgaben und mussten dann los, sie hatten nämlich einen Zahnarzttermin, zu dem ihr Vater sie brachte. Das bedeutete für mich, dass ich anderthalb Stunden Freizeit hatte. Als alle wieder da waren, ging ich wieder runter und der Tag ging wie gewohnt weiter: Ich machte essen und badete die Kinder und um 19:30 Uhr kam Christine nach Hause. 

Allerdings hatte ich dann nicht direkt Feierabend, wie sonst, sondern mein allererstes Babysitting. Ich passte also auch abends ein paar Stunden auf. Ich sollte die Kinder um 20:30 Uhr ins Bett bringen und dann warten bis die Eltern um 23:00 Uhr nach Hause kamen. Das ging auch relativ gut. Die Kinder waren lieb und quengelten nicht rum, wollten aber unbedingt alle in Claires Bett schlafen. Nach ein bisschen Diskussion entschieden wir uns, das zu versuchen, unter der Bedingung, dass ich die Jungs sobald sie eingeschlafen waren, in ihr Zimmer tragen durfte. Soweit so gut. Das mit dem Einschlafen war allerdings so eine Sache. Drei Kinder in einem Bett, da ist immer ein Arm oder Bein im Weg oder irgendjemand atmet zu laut. Sie waren zwar schon sehr still und ärgerten sich nicht, aber so richtig funktionierte das nicht, weshalb ich mir irgendwann Georges, den Kleinsten, schnappte und ihn in sein Bett brachte. Er war Störfaktor Nummer eins gewesen, weil er immer seine Beine über die der anderen Kids legen wollte. 

Ihn von den anderen Weg zu bringen lief dann auch - überraschenderweise - ohne Drama. Georges fragte mich kurz verwirrt, warum er denn nicht bei den anderen bleiben dürfe, was ich ihm erklärte, und er war so müde, dass er kurz darauf ohne ein weiteres Wort einschlief, allerdings nur unter der Bedingung, dass ich seine Hand hielt.

Fünf Minuten später schlich ich mich aus dem Zimmer, um nach den anderen beiden Kindern zu sehen. Erfreut stellte ich fest, dass in Claires Zimmer ebenfalls beide schliefen (ohne Georges schien das ganz einfach gewesen zu sein). Ich trug Marc dann noch ins Zimmer der Jungs, wo er problemlos weiter schlief und ging dann in den Salon, um noch ein bisschen zu lesen. Eine Stunde später kam dann Christine nach Hause und ich hatte Feierabend.

Und so ging mein Mittwoch zu Ende, mein bisher längster Tag bei der Familie.

À bientôt!

Lena

Ein Spaziergang an der Seine

03Sept2019

Salut!

Es war Dienstag und somit mein zweiter Arbeitstag in Paris. Nachdem ich am Montag meinen Vormittag mit Ausschlafen verbracht hatte, wollte ich am Dienstag mal ein bisschen mein Viertel, das berühmte Quartier Latin, erkunden. 

Und so machte ich mich auf den Weg und schlenderte durch die Straßen und an vielen Restaurants, Buchläden und Geschäften vorbei, bog beim Jardin du Luxembourg ab und stiefelte den Boulevard Saint-Michel hinab in Richtung Seine. Unterwegs erledigte ich noch einige Einkäufe und stattete mich mit zu Hause Vergessenem aus. Als ich kurz vor der Seine auf dem Place Saint-Michel neben dem großen Brunnen stand versorgte ich mich noch schnell mit einem Crèpe und setzte mich dann zu französischen Schülern und Leuten, die ihre Mittagspause dort verbrachten, ans Ufer der Seine. Es war wunderschönes Wetter und ich las ein wenig in der Sonne bevor ich mich auf den Rückweg machte. Zurück zur Wohnung lief ich an Notre-Dame vorbei durch die bekannte Rue de la Huchette (in der es von Restaurants und Imbissen nur so wimmelt) wieder bergauf Richtung Panthéon. Ich sah unterwegs noch die Kirche Saint-Séverin, ein helles sehr imposantes Bauwerk. 

Wieder angekommen verstaute ich meine Einkäufe und lief direkt wieder los, um die beiden älteren Kinder abzuholen, die dienstags um 15:00 Uhr Schulschluss haben. Die anderthalb Stunden, die sie dann zu Hause hatten bis wir Georges abholen mussten, nutzten sie um Hausaufgaben zu machen. So konnten wir dann mit Georges direkt in den Park gehen. Die Kinder aßen wieder ihr Goûter und tobten ein bisschen herum. 

Zuhause lief dann alles wie gewohnt, ich badete die Jungs und machte zum ersten Mal Essen (Tomate-Mozzarella mit Schinken, wie Christine mir aufgetragen hatte). Das ging super schnell und war ja auch wirklich sehr lecker. Gegen halb acht hatte ich dann Feierabend und mein zweiter Arbeitstag ging zuende. 

À bientôt!

Lena

Der erste richtige Arbeitstag

02Sept2019

Salut!

Nachdem ich am Sonntag ja sanft starten konnte ging am Montag der Ernst des Lebens wieder los. Es war der erste Schultag nach acht Wochen Sommerferien für die Kinder, der Rentrée, und somit auch mein erster richtiger Arbeitstag. 

Auch für Georges (den kleinsten) ging es dieses Jahr zum ersten Mal in die Schule, nämlich die École Maternelle. Das ist  die französische Vorschule. Hier gehen die Kinder zunächst in die Krippe (Crèche) und ab dem Alter von drei Jahren besuchen sie dann die Vorschule, so wie Georges. Mit sechs kommen sie dann in die École primaire / elementaire. Dort sind die anderen beiden Kids zurzeit. Da Georges am Montag seinen ersten Schultag hatte, fand der Unterricht nicht, wie sonst üblich, bis 16:30 Uhr statt. Er wurde gegen 12 von seinen Eltern abgeholt und machte seinen Mittagsschlaf noch zu Hause.

Ab 14:00 Uhr begann dann meine Arbeitszeit. Ich ging runter in die Wohnung und sollte mit Georges spielen bis die Großen Schulschluss hätten. Allerdings schlief der Kleine noch und JM meinte, ich solle in einer halben Stunde noch einmal wiederkommen. Gesagt, getan, eine halbe Stunde später stand ich zum zweiten Anlauf auf der Matte und siehe da: Georges war aufgewacht. Nach ein bisschen Drama, weil Georges viel lieber mit seinem Papa als mit diesem komischen, deutschen Mädchen spielen wollte, erklärte er sich bereit, mir seine Autos und anderen Spielsachen zu zeigen. Wir blieben in der Wohnung und gingen nicht in den Park, wie ursprünglich geplant, damit JM noch ein bisschen ein Auge auf uns zwei haben konnte. Nach ein wenig Playmobil-Ritter und Auto-Wettrennen spielen war Georges dann auch ziemlich schnell aufgetaut und fand mich gar nicht mehr so schlimm. 

Gemeinsam mit JM machten wir uns dann um 16:20 Uhr auf den Weg, die beiden Großen abzuholen. Vorher packte ich noch das Goûter ein, eine sehr wichtige Tradition in Frankreich. Zu Mittag essen die Kinder in der Schulkantine, kurz noch Schulschluss kriegen sie dann aber nochmal einen kleinen Snack (bei uns bestand er aus Pain au chocolat und compote, also kleinen Schokocroissants und Apfelmus aus Quetschtüten). Dieser Snack ist den kleinen Franzosen sehr wichtig. Nachdem wir Claire und Marc aus der Schule abgeholt hatten gingen wir noch gemeinsam ein Eis essen. Daraufhin verabschiedete Jean-Martin sich von uns und die Kinder und ich gingen gemeinsam in den Jardin du Luxembourg. Dort aßen sie ihr Goûter, spielten Fußball mit anderen Kindern und trafen Freunde aus der Schule. Nach etwa einer Stunde im Park gingen wir wieder zur Wohnung. Die Großen machten schnell ihre Hausaufgaben und der Kleine und ich spielten ein wenig. 

Dann war es Zeit fürs Bad. Eine weitere wichtige Tradition in Frankreich. Die Kinder werden hier jeden Abend gebadet. Ich kannte das aus Deutschland besonders bei so kleinen Kindern noch nicht und die Sinnhaftigkeit dahinter kann auch angezweifelt werden (kleine Kinder schwitzen ja auch noch gar nicht so besonders...), aber es gehört sich nun mal so und es gehört zu meinen Aufgaben, dafür zu sorgen, dass die Kinder alle gebadet ins Bett gehen. Die Große duscht sich schon alleine (Sie ist generell schon sehr selbstständig) und für die Jungs ließ ich ein Bad ein. Besonders der Kleinste liebt baden mit viel Schaum, aus dem man ganz toll Bärte und Hüte formen kann. Nach etwas Badespaß hatte ich dann auch eigentlich alles geschafft. Normalerweise hätte ich zwar noch Abendessen machen müssen, aber Christine war extra etwas früher nach Hause gekommen, um mir diesen Teil abzunehmen und kochte Hühnchen mit Bratkartoffeln. Ich aß noch mit der Familie zusammen und hatte dann gegen 20:30 Uhr Feierabend. 

Danach gings für mich hoch ins Bett, wo ich noch schnell übers Telefon meiner Familie und meinem Freund von meinem ersten Arbeitstag berichtete. 

À bientôt!

Lena

Endlich angekommen!

01Sept2019

Salut!

Tatsächlich melde ich mich nun endlich aus Paris. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt waren die letzten Wochen sehr stressig. Es mussten letzte Dinge besorgt werden, ich habe nochmal versucht einen Großteil meiner Freunde zu treffen und angefangen Koffer zu packen.

Und dann war es schließlich soweit: Am 01.09.2019 um 07:10 Uhr startete mein Flieger von Hannover nach Paris. Das bedeutet, ich bin jetzt seit 04 Tagen, 06 Stunden und 14 Minuten hier (Poste das ganze nachträglich, weil ich bis jetzt kein Wlan hatte). 

Vom Flughafen aus nahm ich ein Taxi zur Gastfamilie und war gegen 10:00 Uhr da. Als ich dann, bepackt mit zwei riesigen Koffern und einer XXL-Tasche, im fünften Stock ankam konnte ich die Kinder schon hören. Die Familie ist wirklich nett. Sie stellten sich alle kurz vor und die Eltern begrüßten mich mit den typischen "Bises". Anschließend gab mir die Tochter eine kleine Tour durch die Wohnung der Familie und zeigte mir danach noch mein Reich für das kommende Jahr: Ein Chambre de bonne in der obersten Etage. Chambre de bonne ist die Bezeichnung für die kleinen Zimmer unterm Dach, in denen früher die Dienstboten untergebracht wurden. Es gibt sogar ein extra Treppenhaus durch das man dorthin und in die Wohnungen der Familien gelangt. So hat jede große ("richtige") Wohnung zwei Eingänge: Einen durch das schöne große Treppenhaus, das auch einen Fahrstuhl hat und einen versteckteren, der zu einem sehr engen Treppenhaus führt, der Dienstbotentreppe. Inzwischen sind die Chambres de bonnes auch sehr beliebt, besonders in einer so zentralen Lage wie meines, und kosten auch dementsprechend. Meine Gastfamilie hat das Zimmer, in dem ich wohne, sowie ein weiteres jedoch vor einigen Jahren gekauft und vermietet das andere aktuell.

Ich hatte nach der kleinen Tour dann auch etwas Zeit mich einzurichten, da die Familie zur Kirche aufbrach. Anschließend waren wir zum Mittagessen im sehr nahegelegenen Jardin du Luxembourg verabredet. Er ist etwa 5-10 Fußminuten von der Wohnung entfernt. Meine Gastmutter sammelte mich vor der Haustür ein und lief dann zusammen mit mir und der Großen zum Park, dem schönsten von Paris, wie meine Gastfamilie mir versicherte. Diesem Eindruck kann ich mich nur anschließen, auch wenn ich sicherlich noch nicht alle Pariser Parks erkunden konnte, ist dieser wirklich einen Besuch wert. Er ist wunderschön mit den Blumenarrangements und saftigen Rasenflächen.

 

Im Jardin wartete auch schon JM (der Vater) mit den beiden Jungs im Restaurant. Wir nahmen alle das Menü des Tages, welches wirklich sehr lecker war. Nach dem Essen. hatte ich etwas Zeit für mich und richtete mich in meinem kleinen Studio ein. Mit der Familie war ich dann wieder um acht zum Abendbrot verabredet.

Christine (die Mutter) kochte für uns Lachs und Reis mit Bohnen. Es war schön nachdem diesem aufregenden ersten Tag etwas runterzukommen und die Familie besser kennezulernen. Außerdem konnte ich mir ein paar Küchentricks bei Christine abschauen, da ja ich es sein würde, die die kommenden Tage das Abendessen zubereitete. Die Familie ist wirklich sehr nett und ich wurde sehr freundlich aufgenommen. Ich kann mir gut vorstellen, hier ein schönes Jahr zu verbringen.

So endete dann also mein erster Tag in Paris. Ich habe beschlossen für die ersten Tage einzelne Postings zu schreiben, weil am Anfang noch so viel passiert und das sonst den Rahmen sprengen würde. Tag zwei findet sich dementsprechend im nächsten Post.

À bientôt!

Lena