Long time, no see

19Jan2020

Salut!

Lang, lang ist es her. Fast ein Monat ist jetzt seit meinem letzten Blogpost vergangen. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen war ich über die Weihnachtsferien zehn Tage in Deutschland. Währenddessen habe ich viel Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbracht und wollte mich nicht unter Druck setzen, einen Blogpost zu schreiben. Kurz nachdem ich dann wieder in Paris angekommen bin ging dann mein Computer kaputt. Er wurde dann für eine Woche repariert (Gott sei Dank gratis... es lebe die Garantie und Gewährleistung!!). Die Motivation einen Blogpost auf meinem Handy zu verfassen war jetzt auch nicht unbedingt gegeben und deshalb hört ihr erst jetzt wieder was von mir. Ich habe überlegt, ob ich jetzt im Kurzverfahren die letzten Wochen Revue passieren lasse, habe mich aber letztendlich dagegen entschieden. Darauf hab ich halt einfach mal überhaupt keine Lust. Darum fange ich in dieser Woche an und erzähle euch mal, was seit Montag so passiert ist. Das ist nämlich gar nicht mal so wenig. 

Montag war mein 19. Geburtstag! Ich war ursprünglich ziemlich traurig, getrennt von meiner Familie und nicht zu Hause zu sein, allerdings war es letztendlich trotzdem ein schöner Tag. Mein großer Bruder gratulierte mir als erstes, um Mitternacht und später trudelten noch einige andere Glückwünsche bei mir ein. Der Morgen begann für mich mit einem Anruf meiner Mama. Sie hatte mir auch ein Paket mit Geburtstagsgeschenken geschickt, die allerdings leider erst am 14. ankamen. Ich ging morgens zur Sprachschule und anschließend mit Pia zu "Le Pain Quotidien", einem meiner Lieblingsrestaurants hier. Dann ging es zur Arbeit. Meine Gastfamilie hatte leider meinen Geburtstag vergessen, was die Stimmung ein bisschen trübte, aber jetzt auch nicht allzu schlimm war. Dafür hatten ja ganz viele andere liebe Menschen an mich gedacht. Als am Abend rauskam, dass mein Geburtstag war, entschuldigten sie sich aber ganz lieb (meine Gasteltern) und luden als Wiedergutmachung/Geburtstagsgeschenk meine Freundinnen und mich zum Essen ein. Ursprünglich wollten sie das sogar am gleichen Abend noch machen, das wäre allerdings zu knapp geworden, weshalb das Dinner jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Ich habe mich sehr gefreut und überhaupt nicht damit gerechnet. Um 21:00 Uhr ging es dann für Pia, Marie, Jale und mich ins Kino. Es war ein kleines Programmkino bei mir um die Ecke. Wir guckten ganz klischeehaft einen Schwarzweißfilm aus den 50ern, "Le Violent"/"In a Lonely Place"/"Ein einsamer Ort". Der Film war wirklich sehr gut, kann ich nur empfehlen. Danach tranken wir noch ein Glas Wein und ich erhielt mein erstes Geburtstagsgeschenk: ein Kochbuch. Pia und Jale übernachteten außerdem bei mir.

Der Dienstag startete etwas hektisch, da wir recht spät aufwachten und Pia und ich zur Sprachschule mussten. Letztendlich wurden wir aber alle rechtzeitig fertig und kamen gut an. Ich schaffte es sogar noch, die Unordnung etwas zu beseitigen bevor wir los mussten. Ich konnte glücklicherweise sogar mit der Metro fahren, denn trotz des Streiks und der anhaltenden Proteste hier in Paris fahren die Metros fast alle wieder. Ich war nicht in der besten Stimmung als ich in der Sprachschule ankam, meine Familie fehlte mir und ich war müde, mein Pass Navigo war immernoch nicht da und meine Geburtstagsgeschenke auch noch nicht angekommen. Als ich zurückkam telefonierte ich kurz mit meiner Mutter, was meine Stimmung ein wenig aufhellte. Sie verbesserte sich aber noch einmal um Längen, als ich ein Paket vor der Tür meiner Gastfamilie für mich fand. Ich konnte es zwar leider noch nicht öffnen, da ich anfing zu arbeiten, aber ich wusste, dass es nicht irgendwo in der Post verloren war und konnte mich den ganzen Arbeitstag darauf freuen, es zu öffnen. Nachdem ich Claire zum Konservatorium gebracht hatte konnte ich außerdem endlich meinen Laptop abholen und musste wirklich nichts für die Reperatur zahlen. Das erleichterte mich sehr. Der Rest des Arbeitstags verlief unspektakulär. Am Abend packte ich meine Geschenke aus und machte mich dann auf die (beschwerliche Bus-)Reise zu Jale, von der ich mir noch etwas Schickes zum Anziehen für den folgenden Tag ausleihen wollte. Das ging ziemlich schnell und war letztendlich sogar noch ganz nett. 

Mittwoch begann sehr früh. Ich war nämlich schon um 07:50 Uhr verabredet. Die Freundin meines Bruders war in der Stadt und wollte mich zu meinem Geburtstag zum Frühstück in ein schickes Restaurant einladen. Es begann alles etwas stressig, weil ich mich leider etwas verspätete und erst gegen 08:00 Uhr bei ihrem Hotel ankam, von wo aus wir mit einem Uber in die Rue Rivoli fuhren, wo wir im "Le Dalí" speisen würden. Es war wirklich sehr schick. Das Restaurant befand sich in einem Luxushotel und mit Luxus meine ich Luxus. Wir wurden sehr verwöhnt. So bekam zum Beispiel meine Handtasche einen eigenen Hocker, um nicht auf dem Boden stehen zu müssen etc. Ich bekam einen Obstteller (der sonst 18!€ gekostet hätte) nur, damit ich gemeinsam mit Toto (der Freundin von meinem Bruder) anfangen konnte, deren Essen zuerst fertig war. Mein Pain Perdu kam 30 Sekunden später... Ab der Hälfte unseres Essens wurden unsere Kaffeekannen und -tassen ausgetauscht (die noch vollkommen in Ordnung waren) und wir bekamen frischen, heißen Kaffee. Auf den Toiletten gab es so Hightech-Klos mit beheizter Klobrille, die einen mit Wasser waschen und so (ich war froh, dass ich überhaupt die Spülung fand) und es gab echte Handtücher. Es war eine sehr neue und ungewöhnliche Erfahrung für mich und ich fand es teilweise auch etwas unnötig verschwenderisch, aber das Essen und die Kulisse waren ein Traum und ich muss zugeben, dass es schon angenehm ist, so zuvorkommend behandelt zu werden. Wir liefen bei wunderschönem Wetter zurück und ich brachte Toto noch zu ihrem Hotel bevor ich die Jungs von der Schule abholte und mein Arbeitstag begann. Der verlief eigentlich wie immer, abgesehen davon, dass Claire eine Probe-Fechtstunde mit ihrer Freundin Lune hatte und ich sie deshalb schon um 16:00 Uhr dort abholen musste, bevor wir gemeinsam die Jungs vom Fußball einsammelten. Zwischendurch hatte ich noch ein Gruppen-Skype-Gespräch mit zwei Freundinnen, die auch Au-Pairs sind, die eine in Dublin und die andere in Amerika. Es war schön mal wieder was von meinen alten Freunden zu hören, die ich ja leider nicht über Weihnachten sehen konnte. 

Donnerstag und Freitag passierte wirklich nichts Erwähnenswertes. Es waren ganz normale Arbeitstage. 

Gestern, am Samstag, traf ich mich zum Mittagessen mit Jana, einem Mädchen, das ich bei einem Treffen mit der Influencerin Franziska Nazarenus kennengelernt habe. Wir gingen bei PNY, einem angesagten Burger-Laden, essen und es war wirklich sehr gut und so semi-teuer. Anschließend schlenderten wir noch durchs Marais tranken einen Kaffee bzw. eine heiße Schokolade (sehr lecker, mit Marshmallows!) und liefen so bis zum Platz Saint-Michel. Von dort aus ging es für mich nach Hause. Der Abend endete sehr entspannt und startete genauso ruhig. 

Ich schlief nämlich heute aus und machte mir Banana-Pancakes zum Frühstück. Dann ging es einkaufen und die typische Sonntag-Putzroutine inklusive Wäsche waschen wurde abgespult. Meine Gastfamilie war übers Wochenende im Landhaus in der Nähe von Paris und so konnte ich alles in Ruhe erledigen, ohne dass ich irgendwen störte. Tja und nun sitz ich hier, meine Wohnung ist sauber, mein Bett frisch bezogen und ich hole gleich meine Handtücher aus dem Trockner und gehe duschen. Es war schön, mal wieder zu bloggen...

À bientôt!

Lena