Un voyage à la campagne

21Sept2019

Salut!

Und schon ist es wieder eine Woche her, dass ich mich gemeldet hab. Die Zeit vergeht hier so schnell. Die letzten Tage sind nicht besonders viele spannende Dinge passiert, deshalb versuche ich hier mal die vergangene Woche ein wenig zusammen zu fassen.

Nachdem der Freitag ganz standardmäßig und normal abgelaufen war legte ich am Samstag einen Putztag ein und brachte mein kleines Chambre de bonne wieder etwas auf Vordermann. Die Familie war übers Wochenende weggefahren, weshalb ich die Putzgeräte und die Waschmaschine nutzen konnte, wie es mir gefiel. 

Am Sonntag war wunderbares Wetter! Die Sonne schien, es war warm und ich beschloss, etwas zu unternehmen. Da ich zu dem Zeitpunkt immer noch nicht auf dem Panthéon gewesen war entschied ich, dass es eine gute Idee wäre, mir bei diesem klaren Spätsommertag Paris von oben anzusehen. Gesagt, getan. Ich schnappte mir meine Tasche, packte noch schnell eine Decke und ein paar Kekse ein und ging zum Panthéon. Da ich 18 Jahre und EU-Bürgerin bin (für alle EU-Bürger unter 26 sind viele Museen kostenlos) kam ich gratis ins Panthéon. Ich schaute mich in dem pompösen und wunderschön dekorierten Bauwerk um und wartete dann, da man immer nur zu bestimmten Uhrzeiten rauf auf die Aussichtsplattform konnte. Um 14:30 Uhr war es dann soweit. Ich bestieg mit einer Gruppe Touristen und zwei Guides das Pantheon. Der Blick war phänomenal. Man konnte alles sehen. Den Eiffelturm, Sacre-Coeur und viele weitere Wahrzeichen von Paris. Leider konnte man nicht ganz hoch, sonst hätte ich sogar mein kleines Studio sehen können. Nach dem Abstieg ging ich zum Jardin du Luxembourg, wo ich mich auf meine Decke legte, ein kleines Picknick veranstaltete und mit meinem Freund und meiner Familie telefonierte. Auf dem Weg nach Hause kaufte ich mir noch ein Eis bei Amorino. Das ist die Eisdiele, die auch die Kinder und ich jeden Freitag besuchen. Sehr leckeres Eis und sie verkaufen das Eis nicht in Form von Kugeln, sondern so, dass es aussieht wie Blütenblätter.

Am Montag besuchte ich vor der Arbeit mit ein paar Freundinnen den Louvre. Wir besuchten die temporäre Ausstellung über die Materialien der Künstler im Laufe der Zeit und eine weitere mit Zeichnungen von Pierre-Jean Mariette. Am Montag beschlossen wir außerdem, uns ab jetzt einmal die Woche zu treffen und die Museen von Paris zu entdecken. Allein im Louvre gibt es noch so viel zu sehen und Paris hat noch eine Menge anderer Museen.

Am Dienstag hatte ich wieder ein Treffen mit der Sprachschule und wir erkundeten gemeinsam ein wenig das Marais. Wir liefen durch den Innenhof des Hôtel de Sully, einem hôtel particulier, also einem Herrenhaus, welches 1625 in der Nähe des Place Royale (heute Place des Vosges) erbaut wurde. Es gehörte dem Herzog von Sully (daher auch der Name). Von dort aus kamen wir auf den eben bereits genannten Place des Vosges, einem Platz der von großen roten Backsteinhäusern eingefasst ist und als einer der schönsten Plätze von Paris gilt. 

Nachmittags musste ich wie immer arbeiten mit der besonderheit, dass ich diesmal Claire zum Konservatorium bringen sollte, wo sie Gesangsunterricht hat. Marc ging in der Zeit mit zu einem Freund, wo beide zusammen spielen konnten. Während Claire beim Gesangsunterricht war holte ich schnell den Kinderwagen und damit Georges von der Schule ab. Claire und Marc haben dienstags ja nur bis 15:00 Uhr Schule. Georges holte ich um 16:30 Uhr von der Schule und ging dann mit ihm Claire wieder vom Konservatorium abholen. Gemeinsam gingen wir dann zum Haus von Arthur und Bérénice, den Freunden von Marc und Claire. Die Kinder spielten noch ein bisschen, während die Großmutter und ich uns im Salon ein wenig unterhielten. Anschließend gingen die drei Kids und ich nach Hause und der Abend lief wie gewohnt ab. 

Am Mittwoch war wieder der lange Tag, an dem ich die Jungs zum Fußball brachte. Es lief ziemlich genau wie die Woche davor ab. Jean-Martin kümmerte sich um Claire, was bedeutete, dass ich mich nur um die Jungs kümmern musste, was das ganze sehr vereinfachtete. 

Am Donnerstagmorgen hatte ich mein letztes Pré-Rentrée-Treffen mit der Sprachschule. Wir machten ein Picknick im Jardin du Luxembourg. Ich hatte es also nicht weit. Ab Montag beginnt dann der Unterricht. Am Abend hatte ich ein Au-Pair-Treffen von meiner Organisation, es kammen allerdings auch andere Au-Pairs. Wir überlegten, was wir bei den kommenden Treffen machen würden und verbrachten einen netten Abend zusammen. Später am Abend ging ich mit Jale, einer meiner Freundinnen hier noch ein Bier trinken und musste dann Ewigkeiten auf einen der Nachtbusse warten. Die Metros fuhren leider nicht mehr. 

Gestern war dann komplett unspektakulär. Ich schlief aus, arbeitete von 16:30 Uhr bis 19:30 Uhr wie üblich und ging dann nach Hause und früh schlafen. 

Heute hingegen begann mein Tag schon um 20 vor 10. Ich werde nämlich das ganze Wochenende auf die Kinder aufpassen. Claire verbringt ihr Wochenende bei Bérénice, die heute ihren 9. Geburtstag feiert und ich habe die Jungs. Vorhin habe ich Marc auch noch zum Geburtstag gebracht, da die anderen Kinder ihn gerne dabei haben wollten und auch Marc sich sehr freute mit seinen Freunden spielen zu können. Also schnappte ich mir die beiden Jungs - Christine war kurz nachdem ich morgens angekommen war losgefahren; sie und JM sind zu einer Hochzeit in Nancy eingeladen - und lief mit ihnen zu Arthur und Bérénice. Mit Georges im Kinderwagen kaufte ich dann noch schnell ein Baguette und etwas Schinken und fuhr dann mit ihm zum Irish Cultural Centre, das direkt hier um die Ecke ist und in dessen Innenhof man wunderbar picknicken kann. Während ich mit Georges einkaufte wurde ich seltsamerweise zweimal gefragt (einmal von der Kassiererin und von einem älteren Herrn), ob ich seine Mutter wäre. Das ganze passierte innerhalb von 10 Minuten. Ich konnte die Situation schnell aufklären, wundere mich aber immer noch ein bisschen. Mit 18 Jahren bin ich immerhin etwas zu jung, um die Mutter eines Dreijährigen zu sein, aber gut... wir tragen kein Schild mit unserem Alter auf der Stirn. Die beiden waren auch sehr nett, ich wurde jedoch noch nie für eine Mutter gehalten, weshalb mich das Ganze doch sehr verwundert hat. 

Ich schweife ab. Ich saß auf jeden Fall im Jardin des Centre Culturel Irlandais und machte Georges sein Sandwich, der das Glück hatte, dort seine besten Freundinnen aus der Vorschule zu treffen. Die Eltern waren sehr nett, sie brachen jedoch alle kurze Zeit später auf, weshalb auch Georges und ich uns auf den Heimweg machten. Georges macht jetzt gerade seinen Mittagsschlaf. 

Um 18:30 holen wir Marc vom Geburtstag ab und gehen dann zur Tante der Kinder, der Schwester von JM. Sie nimmt uns netterweise mit aufs Land zu den Großeltern, wo die Kinder mit ihren Cousins spielen können. Morgen Nachmittag geht es dann zurück. Ich bin gespannt, die Familie kennenzulernen. Jetzt werde ich wahrscheinlich ein bisschen lesen und darauf warten, das Georges aufwacht. 

Ich werde berichten, wie unser Ausflug aufs Land gewesen ist!

À bientôt!

Lena

 

PS: Ich habe das Centre Culturel Irlandais auf der Karte verlinkt. Dort finden auch öfter Veranstaltungen statt. https://www.centreculturelirlandais.com