Wochenendtrip nach Mont-Saint-Michel

17Dez2019

Salut!

Halleluja! Lang ist es her. Irgendwie wurde aus meiner Gewohnheit immer mittwochs zu bloggen nichts. Tut mir leid. Ich möchte aber natürlich mein Wochenende bzw. meinen Tag in Mont-Saint-Michel hier festhalten. Dementsprechend gehen wir jetzt ein bisschen in die Vergangenheit. Ich denke, ich werde das wahrscheinlich in zwei Teile unterteilen. Aber jetzt genug Geschwafel. 

Wir endeten, wenn ich mich richtig erinnere, am Mittwoch Nachmittag. Am Donnerstag hatte ich dann wieder, wie gewohnt, Sprachschule. Anschließend ging ich zu Uniqlo und holte meine Winterjacke ab, die ich ja am Dienstag bestellt hatte. Außerdem besorgte ich mir die vom Arzt verschriebenen Cremes. Dann Arbeit. Nichts außergewöhnliches...

Freitag verbrachte ich den Vormittag damit für den bevorstehenden Roadtrip einzukaufen und besorgte außerdem das Weihnachtsgeschenk für meine Nichte. Generell war es ein sehr produktiver Vormittag, ich schaffte es nämlich auch ein Päckchen nach Deutschland zu schicken. Meine Mama hatte Geburtstag und ich sendete ihr ein paar französische Leckereien. Das Paket dann aber letztendlich zu verschicken stellte sich als sehr kompliziert und ein langer Weg voller Verständigungsschwierigkeiten raus. Immerhin weiß ich jetzt, wie es geht. Danach musste ich arbeiten und regelte noch mit meinem Gastvater alles, was mit dem Auto und der bevorstehenden Tour zu tun hatte. Eigentlich wollte ich früh ins Bett gehen... Sagen wir so:  Manchmal gehen Pläne leider nicht auf. Pia kam zu mir und pennte bei mir, da sie sonst auf Grund des nervigen Streiks (habe ich überhaupt den Streik schonmal erwähnt? Er nervt!) Ewigkeiten zu mir gebraucht hättte und da wir am Samstag um  05:00 Uhr in der Früh loswollten, war das so praktischer. Gemeinsam bereiten wir Snacks vor und schaukelten uns gegenseitig mit unserer Vorfreude hoch. 

Am Samstag ging es dann wie geplant sehr früh los. Pia war die einzig andere mit Führerschein, weshalb sie und ich uns abwechselten. Marie und Jale waren auch mit von der Partie. Wir bekamen das Auto von meinen Gasteltern zur Verfügung gestellt und  ich fuhr dann die erste Etappe. Es hat super viel Spaß gemacht. Wir brauchten fast fünf Stunden und ich fuhr durch, aber das klappte erstaunlich gut. Die anderen wechselten sich als Beifahrer ab und der Rest pennte. Gegen 10:00 Uhr kamen wir dann am Parkplatz an. Wir liefen über den Steg zur Insel und schauten uns die ganze Insel an. Wir hatten auch Glück mit dem Wetter. Es regnete nicht. Dadurch, dass wir außerhalb der Saison kamen war es auch wirkllich leer. Also es war echt cool, aber ich muss sagen, der Weg dahin hat fast mehr Spaß gemacht, als der Besuch dort selbst. Es war definitiv sehr beeindruckend, aber irgendwie - ich weiß auch nicht - habe ich ein bisschen mehr erwartet. Wir waren auch relativ schnell durch und entschieden dann nach Saint-Malo ans Meer zu fahren. Pia fuhr und wir brauchten ungefähr eine Dreiviertelstunde dorthin. Wir spazierten am Wasser an einem kleinen Strand entlang und genossen es mal wieder frische Luft zu atmen. Es war super schön. Wir gönnten uns noch einen Kaffee bevor wir uns auf den Rückweg machten.  Pia und ich wechselten uns ab. Wieder in Paris wurde es dann ein bisschen stressiger. Als wir losgefahren waren war es ja noch sehr früh gewesen und in Paris war noch nicht so viel los. Jetzt hingegen gegen 23:00 Uhr war es deutlich voller. Wir setzten Marie ab und kämpften uns dann durch die Staus zu Jale. Die war am Abend noch mit ihrem Freund - einem Pariser - verabredet. Wir hielten kurz und warteten auf Jale, die schnell ein paar Sachen holen wollte. Dann ging es weiter über die Île-de-la-Cité zu mir Richtung Pantheon. Unterwegs ließen wir Jale raus. Tja und dann begann die Parkplatzsuche. Wir fuhren ungefähr dreimal um den Block bis wir eine Lücke fanden, die zwar knapp war, aber passen sollte. Pia wies mich sehr gut ein und ich bin immer noch sehr stolz; so gut habe ich noch nie geparkt. Gegen 00:30 Uhr war ich dann endlich zu Hause und viel sehr erschöpft ins Bett. Der Trip war es aber auf jeden Fall wert!

Sonntag stand dann auch direkt das nächste Event auf dem Plan: Meine Au-Pair-Organisation hatte eine Weihnachtsfeier. Wir trafen uns in einem Café im Marais und es wurde gewichtelt und gequatscht. Vorher hatte ich es sogar noch geschafft meinen wöchentlichen Hausputz zu erledigen. Bei der Weihnachtsfeier traf ich Lina, die auch bei der gleichen Organisation ist. Sie kam danach noch mit zu mir. Wir liefen zurück und machten noch einen Abstecher zu Hema und zu einem Weihnachtsmarkt, der auf dem Weg lag. Bei mir redeten wir ganz viel - sie teilte mir mit, dass sie wohl nach Weihnachten nicht mehr zurück nach Paris kommen würde. Mit ihrer Gastfamilie lief es nicht besonders gut. Das ist echt schade. Pia geht ja auch Ende Februar, weil sie durch Südamerika reist (das war allerdings schon länger geplant) und so verkleinert sich unsere Truppe dann irgenwie Stück für Stück. :( Von den schlechten Nachrichten ließen wir uns den Abend allerdings nicht vermiesen. Wir bestellten Essen bei Le Pain Quotidien. Ich brachte Lina noch zu ihrem Bus, der Gott sei Dank trotz des Streiks fuhr und machte auf dem Rückweg einen Abstecher an der Bar vorbei, wo Pia ihr erstes Date in Paris hatte. Leider oder zum Glück entdeckte ich sie nicht und so musste ich dann zu Hause noch knapp eine Stunde warten, bis Pia zu mir kam (sie übernachtete wieder bei mir) und mir selbst Bericht erstattete. 

Der Montag lief wie immer und auch Dienstag war nicht besonders spannend. Ich traf mich abends mit Jale im Marais, was sehr schön war, denn Jale und ich hatten lange nichts mehr zu zweit gemacht.

Tja und dann kam der Mittwoch und mir meine Entschuldigung, weshalb ich nichts posten konnte: Ich war gar nicht mit den Jungs beim Fußball. Die Firma meiner Gastmutter hatte eine Weihnachtsfeier für die Kinder der Angestellten organisiert. Das ist wohl so eine alljährliche Tradition und wirklich cool gemacht. Meine Gastmutter ist COO bei einem Start-Up, das online Heimwerkbedarf vertreibt und sie hatten sich wirklich sehr viel Mühe für die Kids gegeben. Ich holte die Kinder wie gewohnt von der Schule ab und es gab Sandwiches zum Mittagessen. Sehr angenehm für mich: Arthur war nicht dabei! Um 14:30 Uhr nahmen wir ein Taxi zu der Firma und wurden herzlich von einigen Elfen und meiner Gastmutter begrüßt. Wir bekamen eine Tour durch die ganze Firma - ein Traumarbeitsplatz, wirklich! Die haben Yoga-Kurse und einen Raum zum Boxen, eine riesige Fahrradgarrage und alles ist super offen gehalten, es gibt aber auch Rückzugsorte, also richtig gut gemacht - und dann begann das Programm für die Kids. Es gab verschiedene Workshops, bei denen die Kinder basteln konnten. "Meine" machten aus Ton Anhänger für den Tannenbaum. Ich war beeindruckt von der guten Organisation. Außerdem gab es ein riesiges Buffet mit dem Goûter für alle Kinder. Später sollte es außerdem eine Bescherung mit dem Weihnachtsmann geben, die verpasste ich leider, weil Claire und ich schon früher aufbrechen mussten. Sie bekam natürlich trotzdem ein Geschenk (ein riesiges Bastelset für Kinder, bei dem man Sachen zersägen und wieder zusammenschrauben konnte). Wir nahmen diesmal ein Uber (ein Taxi war gerade nicht verfügbar) zum Konservatorium. Claire hatte nämlich eine Probe für eine Aufführung, die bald stattfinden würde. Anschließend lief der Abend wie immer. Wir liefen nach Hause und trafen dort auf die anderen. Später am Abend fuhr ich noch zu Marie. Wo wir uns mit den anderen Mädels trafen und eine Folge "Sex and the City" schauten. Der Hinweg war jedoch das reinste Chaos. Ich fand nämlich einfach kein Fahrrad. Alle Stationen waren entweder leer oder die drei Fahrräder, die dort noch standen kaputt. Durch den Streik nahmen viel mehr Leute die Vélibs und dementsprechend gingen die auch schneller kaputt. Ein Problem, das sich auch die kommenden Tage noch bemerkbar machen sollte. 

Ich denke, ich splitte das Ganze an dieser Stelle mal und erzähle dann im nächsten Blogpost weiter, das wird sonst zu lang. 

À bientôt!

Lena