Ein Wochenende in Deutschland

05Feb2020

Salut!

Es sind schon wieder anderthalb Wochen, aber von der letzten Woche kann ich gar nicht so viel erzählen. Montag und Dienstag passierte nicht viel. Der typische Alltag eben. Am Mittwochabend war mein Geburtstagsdinner, das mir meine Gastfamilie spendierte. Wir hatten endlich einen Termin gefunden, an dem nicht irgendwer babysitten musste, sondern wir alle Zeit hatten. Es war auch echt ein netter Abend und das Essen war wirklich gut, aber irgendwie konnte ich es nicht so richtig genießen. Momentan muss ich viel nachdenken und mir über einige Dinge klar werden und ich kann nicht mehr so gut abschalten und aufhören zu grübeln. Das belastet mich ein bisschen. Der Abend war sonst aber echt schön. Auf dem Rückweg traf ich eine Perserkatze auf der Straße, die vor unserer Tür rumtigerte und offensichtlich in unseren Innenhof wollte. Sie schlüpfte mit mir durch die Tür und lief zielstrebig auf ein Treppenhaus zu, in das sie offensichtlich wollte, aber das ich ihr leider nicht öffnen konnte. Deshalb beschloss sie dann, mich zu begleiten und strich mir um die Beine während sie mit mir die sechs Stockwerke zu meiner Wohnung erklomm. In meine Wohnung wollte ich sie natürlich nicht nehmen. Sie legte sich dann vor meine Tür und ich dachte eigentlich die Sache hätte sich erledigt und sie würde einfach bei mir nächtigen... und dann fing sie an zu miauen. Sie hörte nicht mehr auf und es war immerhin schon 01h00 nachts. Ich zog mich also wieder an und wollte sie unten rauslassen. Meine Nachbarn würden ja sonst alle geweckt werden. Als ich dann mit ihr die Treppe runtergehen wollte, um sie unten in den Innenhof zu lassen bewegte sie sich kein Stück, sondern drehte sich nur auf den Rücken, damit ich ihr den Bauch kraulen konnte. Da die Katze keine Anstalten machte sich zu bewegen beschloss ich, dass es wohl am besten wäre, sie einfach da zu lassen, wo sie war. Sie würde dann ja wahrscheinlich am nächsten Morgen mit den ersten Leuten das Haus verlassen. Die Nacht schlief ich sehr schlecht und hatte viele Alpträume. 

Am Donnerstag hatte ich Sprachschule und arbeitete wie gewöhnlich. Ich hatte abends ein Babysitting bis ca. 00h00. Dann machte ich mich daran meine Tasche zu packen, es ging für mich nämlich am Freitag Morgen nach Deutschland. Ich duschte und bereitete alles vor und machte die Nacht durch. Um kurz vor 04h00 rief ich ein Taxi, das mich zu Flughafen Charles de Gaulle brachte von wo aus um 07h15 mein Flieger nach Hamburg startete. Um 09h30 holte mein Bruder mich ab, der in Hamburg wohnt und gemeinsam mit ihm und seiner Freundin ging es dann in unsere Heimatstadt. Ich flog am Freitag nach Deutschland, weil mein Vater aus dem Schuldienst als Lehrer verabschiedet wurde und in Pension ging. Am Freitag um 11h00 war die Feier und ich wollte ihn überraschen. Deshalb ging der Flug auch so früh. Es war eine recht kurzfristige Entscheidung, aber alle meine Geschwister kamen und es war ein sehr besonderer Tag für meinen Papa, der eine wichtige Position an seiner Schule hatte und viel für die Schule und deren Schüler erreicht hat. Ich bin sehr stolz auf ihn. Er ist echt klasse!

Nun ja, das mit der Überraschung klappte leider nicht so ganz, da mein Bruder sich leider verplappert hatte, aber trotzdem freute mein Papa sich sehr, dass ich gekommen war und auch ich war froh, dabei sein zu können. Es war eine wunderschöne und sehr emotionale Feier mit einem grandiosen Buffet. Das Wochenende verbrachte ich dann im Kreis meiner engsten Familie und mit meinem Freund. Obwohl ich vor weniger als einem Monat erst wieder zurück nach Paris geflogen war, war es schön, alle wiederzusehen und ich hatte es irgendwie echt nötig, wieder zu Hause zu sein. Tja und seit Sonntagabend bin ich jetzt wieder in Paris. 

Die letzten Tage waren auch recht unspektakulär, ich habe morgen einen Test in meiner Sprachschule, weshalb ich mich jetzt dem Lernen widmen muss. Ich wollte euch aber mal eben auf den neusten Stand bringen. Nächste Woche sind Ferien und ich habe frei und nächste Woche Sonntag geht es für mich und meine Gastfamilie in den Ski-Urlaub. Dazu bald mehr! 

À bientôt!

Lena