Die Vintageläden des Pariser Marais

07Sept2019

Salut!

Ich bin leider etwas in Verzug mit meinen Blogposts. Ich schreibe diesen Post über letzten Samstag eine Woche später am Freitag. Ich wollte heute ein bisschen was aufholen, weil das Tage sind, die ich gerne dokumentiert hätte und es, je länger man damit wartet, die Sachen aufzuschreiben, immer schwieriger wird sich vernünftig daran zu erinnern und die kleinen Details wieder zu geben. Deshalb hoffe ich, ich kann heute, Freitag, den 13. September die letzten Tage zusammenfassen, damit ich dann in Zukunft direkt berichten kann.

Also... Samstag letzter Woche. Ich hatte ja inzwischen ein wenig meine Mädels-Gruppe zusammen, mit der ich mich gut verstand und so hatten wir uns auch für den Samstag verabredet. Es war mein erster freier Tag in Paris und wir wollten alle zusammen was unternehmen. Am Abend davor hatten wir schon die Idee gehabt, in ein paar Secondhandläden hier in Paris zu gehen. Ich hatte relativ früh Zeit während die meisten anderen noch etwas erledigen mussten und deshalb später dazustoßen wollten. So traf ich mich um 14:00 Uhr mit Madlen, die am Freitagabend zwar nicht mit dabei gewesen war, dafür aber beim Treffen bei Montmartre. Wir starteten beim Place Saint-Michel und schlenderten dann über die Île de la Cité in Richtung Marais. Mithilfe meiner Karten-App hatte ich schon ein paar gute Vintageläden ausfindig machen können, es trieb uns allerdings auch immer wieder in andere kleine Geschäfte, an denen wir vorbei kamen. Wir passierten das Centre Georges Pompidou, das mit seinen auffällig bunten Rohren und Leitungen wirklich ein interessantes Bauwerk ist. Nachdem wir auch an einigen Restaurants und Imbissen (unter anderem ein Libanese, aus dem ein unglaublich leckerer Duft heraus wehte) vorbei liefen hielt ich es nicht mehr aus und wir machten uns wenig später auf die Suche nach einem Café oder Restaurant. Vorher sammelten wir allerdings noch Lina ein, die nun auch zu uns gestoßen war. Gemeinsam setzten wir uns in ein kleines Café am Straßenrand, in dem auch viele Franzosen ihr Déjeuner zu sich nahmen. Die anderen beiden Mädchen bestellten nur ein Getränk, weil sie keinen Hunger hatten; ich nahm einen Caesar Salad, den ich auch bei anderen Gästen gesehen hatte. Ich weiß, nicht typisch französisch, aber er sah sehr lecker aus und wurde zudem mit Bacon serviert (eins meiner Laster...). Während dieser Stärkung kam auch Jale dazu, die vorher noch einiges erledigen musste. Leider hatte auch sie keinen Hunger, weshalb ich, als einzige am essen, mir ein bisschen seltsam vorkam. Aber der Hunger musste nun mal gestillt werden. 

Zu viert schlenderten wir anschließend weiter durchs Marais. Jale kannte sich ein bisschen aus und führte uns zu einem weiteren Secondhandladen, der allerdings leider außerhalb unseres Budgets lag. Nach ein wenig bummeln setzten wir uns dann ungefähr eine Stunde später in ein anders Café und tranken noch einen Cappuccino. Dort trafen wir dann auch Pia und Orline, ein anderes Au-pair, das in der Nähe von Pia wohnte und deshalb mitgekommen war. Wir shoppten noch ein bisschen weiter, meine Ausbeute bestand am Ende des Tages aus einem blauen Secondhandkleid und einer braunen Cordjacke, und kamen auf dem Rückweg am Hôtel de Soubise vorbei, das uns mit dem schönen Garten und Gebäude lockte. Wir wussten zu dem Zeitpunkt alle nicht, worum es sich bei dem großen Schloss-ähnlichem Haus handelte, aber es sah einladend aus und, da wir uns nur in den unteren Räumen umschauten war es zudem kostenlos. Ich weiß nicht genau, ob dort Tag der offenen Tür war, eine Weinverkostung oder eine Ausstellung, aber im Hof wurden Getränke ausgeschenkt, innen hingen besondere Lampen und in den Erdgeschossräumen, die geöffnet waren, waren Kunst und historische Dokumente ausgestellt. Wir blieben auch nicht lange, aber es war ein sehr hübsches Bauwerk und nett, sich dort kurz umzugucken. 

Ich hatte Samstagabend eigentlich Babysitting, aber war anschließend mit ein paar der Mädels verabredet und da meine Gastfamilie angeboten hatte, dass ich, sobald die Kinder schliefen, Freunde einladen konnte, sofern wir leise wären und alles wieder aufräumten, kamen Jale, Pia, Madlen und Orline abends vorbei und leisteten mir Gesellschaft. Das war sehr nett, wir aßen Baguette mit salziger Butter, Oliven und tranken ein Glas Wein (das war erlaubt und abgesprochen, sonst hätte ich das während der Arbeit nicht gemacht) und fühlten uns sehr französisch. 

Als die Eltern dann gegen halb eins zurück kamen (sie waren bei einer Kostümparty), gingen die Mädchen und ich nach oben. Pia und Orline fuhren kurz darauf nach Hause und Jale, Madlen und ich kauften uns noch etwas zu trinken und setzten uns an die Seine und quatschten. Etwa eine Stunde später machten wir uns dann wieder auf den Weg zu mir und die beiden schliefen bei mir oben in der Wohnung. Auch das war abgesprochen und kein Problem und außerdem sehr praktisch, da die Metros ab 2:00 Uhr nachts ja nicht mehr fahren und die Nachtbusse oft sehr lange brauchen. 

Am Sonntagmorgen gingen wir drei in einem kleinen Café in der Nähe vom Phantéon frühstücken und danach machte ich mir einen ziemlichen Gammeltag. Ich erledigte noch ein paar Sachen, wie Abwasch und aufräumen, aber ansonsten schlief ich viel und las in meinem Bett, also nicht besonders spannend. 

Das war mein erstes Wochenende in meiner Zeit als Au-pair in Paris.

À bientôt!

Lena

PS: Ich hab das Café auf der Karte makiert, in dem wir im Marais Kaffee getrunken haben. Kann ich sehr empfehlen.