Lena wird zur Handwerkerin, ein Ort mit ganz viel Kunst und Wochenendpläne

27Nov2019

Salut!

Irgendwie blogge ich neuerdings immer im Abstand von einer Woche, aber Mittwochnachmittag bietet sich auch einfach an. Ich habe anderthalb Stunden Zeit und mir bleibt eigentlich nichts anderes als produktiv zu sein. Das ist aber auch ganz gut so. So kann ich ganz in Ruhe nochmal die Woche revue passieren lassen und ganz nebenbei meine Zeit hier mit euch teilen. 

Das letzte Mal habe ich dementsprechend von hier aus bei Tee und Spekulatius gebloggt. Ratet, was ich jetzt gerade mache! Der Mittwochabend verlief danach noch ziemlich unspektakulär. Alles beim Alten. Am Donnerstagabend fuhr ich mit dem Fahrrad zu Lina, die ziemlich nah am Trocadero wohnt. Es war das erste Mal, dass ich ihr kleines Studio zu Gesicht bekam und ich muss sagen: Das kann sich sehen lassen. Es ist ein kleines bisschen größer als meins oder einfach besser geschnitten. Außerdem hat sie einfach einen wunderschönen Blick auf den Eiffelturm. Also so wirklich. Es ist als hätte sie ein Poster mit dem Eiffelturm an der Wand, nur dass es halt ein Fenster ist. Ergibt das Sinn? Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. Meine Strecke zu ihr hin war auch echt schön. Überall glitzert jetzt die Weihnachtsbeleuchtung und ich bin ungefähr 5 km an der Seine entlang gefahren. Die anderen - Jale, Pia, Marie und Madlen - blieben nicht mehr so lange und auch ich machte mich ungefähr eine Dreiviertelstunde nach ihnen auf den Heimweg. Es war aber wirklich angenehm mal wieder in der großen Gruppe zusammen zu sein. 

Freitag musste ich babysitten, weil meine Gastmutter ein Abendessen mit Kollegen hatte und JM sie begleitete. Das ganze ging sogar ziemlich lange. Ich war um 03:00 Uhr endlich im Bett. Das wurde auch höchste Zeit, am Samstag hatte ich nämlich um 10:00 Uhr meine zweite Ballettstunde. Ich hab's noch nicht so drauf, regelmäßig hinzugehen, aber ich habe ja zwischendurch noch einen anderen Kurs ausprobiert und dann kam ja Marek und ich wurde krank. Ihr seht, so einfach ist das gar nicht. Die nächsten zwei Wochen wird es wahrscheinlich auch schwierig, da meine Gasteltern dieses Wochenende in Guatemala sind und ich auf die Kids aufpassen muss und das Wochenende darauf hab ich auch schon war vor, aber dazu später mehr. Im nächsten Jahr möchte ich mich aber auf jeden Fall dauerhaft anmelden. Neujahrsvorsatz und so. Zurück zum Samstag. Der war sehr produktiv. Nach meinem Ballettunterricht spazierte ich nach Hause, nur um dort zur Handwerkerin zu werden. Ihr habt richtig gehört. Ich holte mir den Werkzeugkoffer und die Bohrmaschine von meiner Gastfamilie und erledigte kleine Repaturen in meinem Studio. Handwerkerin ist in dem Kontext also eventuell minimal übertrieben. Mein Stuhl wackelte, da mussten die Schrauben festgezogen werden, meine Fußleiste an meiner Haustür musste wieder angebracht und festgeschraubt werden. Die alten Schrauben waren zu kurz und fanden keinen Halt mehr. Tja und dann war da noch das Schrankproblem. Seit ich eingezogen bin hängt nämlich eine Tür von einem meiner Küchenschränke schief. Ich habe schon versucht die Schrauben der Topfbänder (so heißen die Scharnierdinger, hab ich mir sagen lassen) festzuziehen, aber das hat nur minimal was gebracht. Also dachte ich, ich müsste neue Löcher bohren und sie neu festschrauben, weil eventuell die Löcher ausgeleiert waren. Auch damit hatte ich keinen Erfolg. Ich bohrte übrigens doch nicht, auf der anderen Seite waren schon Löcher vorgebohrt. Ich zog letztendliich die Feststellschrauben der Topfbänder fest und die Tür hängt ein wenig gerader und fällt nicht immer von allein zu. Ein kleiner Erfolg also. So ganz gerade ist sie allerdings immer noch nicht. Ich denke, dazu müsste ich die Topfbänder austauschen und dazu fehlen mir aktuell die Mittel. Ich machte am Samstag übrigens auch noch meinen Mülleimer sauber, der stank nämlich bestialisch. Scheinbar hatte meine Vorgängerinnen Probleme damit, Mülltüten zu benutzen. Jetzt ist alles heile und sauber und ich bin glücklich. Am Abend traf ich mich mit Pia und Marie und ging in eine Bar in der Nähe.

Pia pennte bei mir und nach dem sonntäglichen Hausputz, während dem Pia Frühstück machte, ging es für uns in den Jardin du Luxembourg, wo wir uns wieder mit Marie trafen. Wir verbrachten den Nachmittag zusammen und fuhren um 16:00 Uhr zu 59 Rivoli, einer Art Künstlerkollektiv. Man kann sich dort umsonst die Ateliers verschiedener Künstler angucken. Lina hatte die Idee dorthin zu fahren. Wir trafen sie dort. 59 Rivoli ist ein super inspiriender und cooler Ort, den ich wirklich jedem empfehlen kann, der sich ein klitzekleines bisschen für Kunst oder generell schöne Dinge interessiert. Abends bestellten wir Poké Bowls bei Pokawa Mazarine, die uns einfach so zwei Suppen zu unserer Bestellung schenkten. Wir haben uns sehr gefreut. Ich kann euch den Laden wirklich empfehlen. Und die Moelleux au Chocolat sind aus einer anderen Galaxie. Wiklich unglaublich lecker. 

Montag lief ab, wie immer, die einzige besondere, dafür aber sehr erfreuliche Sache, war ein Gespräch mit meinem Gastvater. Er hatte mir am Anfang meiner Zeit hier angeboten, dass ich mir gerne das Auto ausleihen könne, wenn ich mal einen Wochenendtrip mit Freundinnen machen wollen würde. Tja, tatsächlich haben die Mädchen und ich einen Ausflug geplant. Am 07.12. geht es für uns früh morgens los nach Mont-Saint-Michel und abends wieder zurück. Ich freu mich jetzt schon mega drauf und meine Gasteltern waren auch ganz begeistert. Ihr dürft gespannt sein, ich werde auf jeden Fall berichten. 

Gestern Abend traf ich mich dann noch auf ein Glas Rotwein mit besagten Mädels und besprach ein bisschen die Reise. Ansonsten passierte auch gestern nichts besonderes und meine aktuelle Situation habe ich euch ja schon beschrieben. Deshalb:

À bientôt!

Lena